Mittwoch, 27. November 2024
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18 Meter langer 40-Tonner: Sennfeld hat einen Hilfstransport für die Ukraine auf den Weg geschickt

SENNFELD – Ein Lastzug von beeindruckender Größe, ein 18 Meter langer 40-Tonner, wurde am Freitag am alten Bauhof in Sennfeld mit Hilfsgütern für die Ukraine beladen. Bestimmt ist die dringend benötigte Lieferung für die Kleinstadt Vyshneva südwestlich von Kiew.

Direkte Kontakte dorthin haben ukrainisch-stämmige Einwohner von Sennfeld, die in einer privaten Initiative beim Sammeln, Sortieren und beim Transport von der Gemeinde, etlichen Firmen und vielen Privatleuten unterstützt wurden.

Hennadii Babenko und Halyna Rekovskiy sind gemeinsam mit Sven Förstenberg die Organisatoren der Hilfsaktion. Hennadii hatte in der ukrainischen Industriestadt mit 40.000 Einwohnern nahe Kiew gearbeitet. Über seinen Arbeitskollegen dort hatte er direkten Kontakt zu Bürgermeister Dikaw. Dessen Appell um Hilfe kam bei Hennadii und über ihn auch im Rathaus Sennfeld an.

Halyna Rekovskiy hatte sich gleich zu Beginn des russischen Angriffskriegs vor über drei Wochen wegen einer Hilfsaktion an Bürgermeister Oliver Schulze gewandt. Der sicherte ihr Unterstützung zu, stellte den alten Bauhof als Sammellager zur Verfügung. Aufrufe im Amtsblatt und über die sozialen Medien für Spenden von haltbaren Lebensmitteln, Babyversorgung, Hygieneartikel, Medikamente und Verbandszeug wurden in der Bevölkerung gehört.

Sven Förstenberg, Hennadiis Nachbar, kontaktierte wegen eines Fahrzeugs die Transport- und Entsorgungsfirma Persch in Knetzgau-Westheim. Diese erklärte sich bereit, kostenfrei einen Lastzug, den Sprit und einen Fahrer für die 1000 Kilometer lange Fahrt – einfache Strecke – zur polnisch-ukrainischen Grenze zu stellen. Betriebsleiter Jens Persch selbst fährt den 40-Tonner.

An der Grenze werden die 8,5 Tonnen gespendete Hilfsgüter auf den 30 Euro-Paletten umgeladen auf einen Transporter Richtung Vyshneva.

Neben unzähligen privaten Spendern unterstützten auch viele Firmen die Hilfsaktion. Die ortsansässige Firma Kühne spendierte vier Paletten Konserven, die Cramer-Mühle zwei Paletten Mehl. Über die Bayerische Koordinierungsstelle wurde auch der Online-Shop Arebos aus Würzburg auf die Aktion aufmerksam und steuerte 150 elektrische Heizstrahler bei.

Von der Firma Lochner gab es kostenloses Verpackungsmaterial. Denn die vielen Einzelspenden mussten erst sortiert und richtig in Kartons verpackt werden. An den Sammelabenden kam immer eine bunte Truppe Freiwilliger zum Sortieren und Verpacken: „Leute von hier, Ukrainer, Türken, Weißrussen und auch ein Russe, mein Mann“, zählt Halyna auf.

Die Initiatoren wollen auch nach der erfolgreichen Aktion weitersammeln für einen neuen Transport.

Auf dem Bild: Auf den Lastzug der Firma Persch (im Laderaum Betriebsleiter Jens Persch) luden Sennfelds Bauhofhofmitarbeiter insgesamt 8,5 Tonnen gesammelte Hilfsgüter für die Ukraine. Dabei waren (von links) Sven Förstenberg, Bürgermeister Oliver Schulze, Henadii Babenko, Persch-Geschäftsführer Dominic Reichert, Halyna Rekovskiy und Arebos-Prokurist Johannes Stütz.
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