AUBSTADT – Der TSV Aubstadt wartet nach zwei Partien im neuen Jahr noch immer auf sein erstes eigenes Tor und den insgesamt zwölften Saison-Dreier. Beides bietet sich bestens an am kommenden Samstag, wenn der Tabellensechste im Grabfeld den neuen Dritten aus Illertissen empfängt. Danach geht´s für Aubstadt nach Burghausen, ehe das vielleicht größte Spiel der Vereinsgeschichte naht.
Das Pokalspiel am Samstag, den 26. März, gegen den TSV 1860 München ist mit über 2000 abgesetzten Tickets bereits ausverkauft. Vorher unterhielt sich unser Portal mit dem Torjäger dieser Saison, der noch dazu am Donnerstag rund 30 Jahre alt wird und der seinen Vertrag nun bis Sommer 2024 verlängerte: Patrick Hofmann traf bereits neun Mal, zwei Mal mehr als der ebenfalls jüngst verlängernde Mike Dellinger.
Patrick, Du wirst am Donnerstag runde 30 Jahre alt. Was bedeutet diese Zahl für Dich? Und heißt das automatisch, dass man als Fußballer in den Herbst der Karriere einbiegt?
Patrick Hofmann: Ich freue mich selbstverständlich auf meinen 30. Geburtstag, aber ich sehe dass eher gelassen. Nein, denke ich nicht. Es gibt genug Beispiele, die schon das Gegenteil bewiesen haben und mit weit über 30 noch auf einem sehr hohen Niveau Fußball gespielt haben oder immer noch spielen.
0:1 in Rain, 0:0 gegen Fürth 2: Du standst rund 100 Minuten in beiden Partien auf dem Rasen. Könnt ihr begründen, warum Euch in zwei Partien noch kein Tor gelang?
Patrick Hofmann: Die Durchschlagskraft und der letzte Ball gegen Fürth und vor allem die mangelnde Chancenverwertung im Spiel gegen Rain, als wir leider drei 100-Prozentige nicht genutzt haben.
Nun bedeuten 41 Punkte vor den noch austehenden 12 Regionalligaspielen den eigentlich fast schon sicheren Klassenerhalt. Ist das vielleicht sogar ein kleiner Nachteil, weil der Druck für Euch spätestens seit den drei gewonnenen Punkten am Grünen Tisch gegen nicht angetretene Rosenheimer so groß nicht mehr ist?
Patrick Hofmann: Nein, auf keinen Fall. Der so gut wie sichere Klassenerhalt ist nur der erste Schritt gewesen. Wir setzen uns intern immer neue Ziele, um so einen gewissen Druck aufrechtzuerhalten.
Illertissen ist nun Dritter, so weit noch nicht weg von Euch. So gesehen geht´s am Samstag und danach in Burghausen natürlich darum, auch an den Schweinfurter Schnüdeln halbwegs dran zu bleiben. Motivation genug für die anstehenden Aufgaben?
Patrick Hofmann: Nicht unbedingt. Wir stehen zwar aktuell in der Tabelle sehr gut da, aber Schweinfurt hat ganz andere Saisonziele als wir. Wie schon erwöhnt haben wir in der Liga noch kein Tor und kein Sieg im neuen Jahr geholt, und das sollte für uns Motivation genug sein.
Ein bisschen steckt das Pokalspiel am 26. März sicherlich schon im Hinterkopf. Wird ein Pokal-Halbfinale gegen die Münchner Löwen auch für Dich zum absoluten Karriere-Highlight?
Patrick Hofmann: Es wird absolut ein Highlight Spiel, nicht nur für mich, sondern für sehr viele Spieler und dem TSV Aubstadt. So ein Spiel hat man nicht jede Woche. Wir tun aber gut daran, nicht so viel darüber zu reden, sondern müssen versuchen, uns auf die nächsten beiden Spiele zu fokussieren und wieder in die Erfolgsspur zu kommen.
Nun hat Aubstadt ja einen ordentlich bestückten Kader und gerade offensiv einige Auswahl. Selbst als bester Torschütze hast Du keine Einsatz-Garantie. Bedeutet das nun, sich die nächste Zeit besser ein bisschen schonen für die Löwen – oder im Gegenteil: Vollgas, um sich zu empfehlen?
Patrick Hofmann: Natürlich Vollgas! Wir haben ein guten Konkurrenzkampf in der Offensive und am Ende entscheidet dann der Trainer, wen er aufstellt.
Kommt in Deinem Fußballerleben nochmal so ein Tag wie beim 4:1 gegen Pipinsried am 18. Spieltag mit allen vier Toren von Dir?
Patrick Hofmann: Schwierig. Ich hoffe es, haha.
Wie kam´s eigentlich 2020 dazu, dass der TSV Dich vom Würzburger FV holte, wo du ja eine halbe Ewigkeit gespielt hast? Haben sich da die vier Tore ausgezahlt, die Du in den Jahren zuvor in den direkten Bayernliga-Duellen erzielt hast?
Patrick Hofmann: Ich wollte eine neue sportliche Herausforderung. Ich kannte schon vorher viele Jungs und da kam dann der Kontakt zustande. Es war eine sehr einfache Entscheidung für mich und am Ende ging auch alles relativ schnell. Ich glaube, dass ich durch die Spiele und Tore gegen Aubstadt auch keinen so schlechten Eindruck hinterlassen habe.
Das Verlängern nun war alternativlos?
Patrick Hofmann: Ich bin sehr glücklich hier und habe sehr viel Spaß. Das ist das Wichtigste, und deswegen gab es für mich auch kein Grund zum Wechseln.
Was wusstest Du vor dem Wechsel vom Dorf Aubstadt und vom Grabfeld? Und wie weit kennst Du inzwischen die Region?
Patrick Hofmann: Nicht so viel. Ich wusste nur, dass es ein kleines Dorf ist mit ich glaube ca. 800 Einwohnern und dass die Farbe Grün nicht so erwünscht ist.
Verrate unseren Lesern doch bitte ein bisschen was über Dich persönlich: Wo wohnst Du, was machst Du beruflich? Und wo findet man Dich, wenn nicht in Aubstadt oder sonstwo auf dem Fußballplatz oder auf der Fahrt von Zuhause nach Aubstadt?
Patrick Hofmann: Ich wohne in Rimpar und habe mein Studium als Wirtschaftsingenieur letztes Jahr erfolgreich beendet und bin aktuell noch auf Jobsuche. Meistens trifft man mich in Würzburg, wenn ich zum Essen gehe, gelegentlich auch mal in einer Shishabar am Wochenende nach dem Spiel und im Fitnessstudio.
Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!
Patrick Hofmann: Ich bedanke mich auch für das Gespräch, bleibt alle gesund!