Samstag, 14. Dezember 2024
StartBlaulichtBankangestellte reagieren vorbildlich – Übergabe von 80.000 Euro an Callcenter-Betrüger verhindert

Bankangestellte reagieren vorbildlich – Übergabe von 80.000 Euro an Callcenter-Betrüger verhindert

GEROLZHOFEN, LKR. SCHWEINFURT. Dank umsichtiger und vorbildlicher Bankangestellter ist ein älterer Herr davor bewahrt worden, eine große Bargeldsumme an Callcenter-Betrüger zu übergeben. Die Bankangestellten erkannten die Lage und verständigten Angehörige und die Polizei. Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt erneut vor diesen Betrugsmaschen.

Betrüger-Anruf aus dem Callcenter

Am späten Mittwochabend hat ein Senior aus Gerolzhofen den Anruf eines Callcenter-Betrügers erhalten. Der Unbekannte erzählte die Lügengeschichte, dass sich in der Bank ein „Spitzel“ befinden würde, der sein Geld veruntreut. Aus diesem Grund müsse er sein Geld sichern. Der ältere Herr glaubte den professionell agierenden Tätern und ging daraufhin am Donnerstagmorgen zur Bank, um unter einem anderweitigen Vorwand 80.000 Euro abzuheben. Nachdem dies durch Bankangestellte abgelehnt wurde, erhielt der Rentner weitere Anrufe der Betrüger und versuchte ein paar Stunden später erneut die hohe Bargeldsumme in der Bank abzuheben. Diese hätte er anschließend an einen Abholer übergeben sollen.

Mitarbeiter der Bank waren auf Zack

Die Mitarbeiter der Bank hatten allerdings richtig reagiert, hinterfragten die versuchten ungewöhnlichen Geldabhebungen und vermuteten dahinter eine bekannte Betrugsmasche. Sie verständigten anschließend Angehörige des Rentners und die Polizei. Die Ersparnisse des Rentners wäre ohne das umsichtige und vorbildliche Verhalten der Bankmitarbeiter mutmaßlich in die Hände der Betrüger gelangt.

Die Kriminalpolizei Schweinfurt hat die Ermittlungen übernommen. Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt erneut vor derartigen Betrugsmaschen.

Leg‘ auf! Die Präventionskampagne des Polizeipräsidiums Unterfranken

Aufgrund der weiterhin hohen Fallzahlen im Bereich Callcenter-Betrug und dem damit verbundenen finanziellen Schaden, aber auch den psychischen Folgen für die Betroffenen, hat sich das Polizeipräsidium Unterfranken Ende 2020 dazu entschieden, zum Schutz der Opfer auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit nochmals aktiv zu werden und die Präventionskampagne “Leg´auf!” gestartet.

Das Ziel dieser Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:

• Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.

• Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!

• Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!

• Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!

• Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!

• Weitere Informationen: https://www.polizei.bayern.de/schuetzen-und-vorbeugen/senioren/004577/index.html

(Quelle: Pressebericht des PP Unterfranken vom 13.05.2022 – Bereich Main-Rhön)

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