LUBMIN / SCHWEINFURT – BN Schweinfurt und das Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft (SWAB) weisen darauf hin, dass es wichtig ist, die Sammeleinwendungen des BUND Mecklenburg-Vorpommern, die bundesweit erhoben werden können, zu unterzeichnen.
Das atomrechtliche Verfahren zum Neubau einer Zwischenlagerhalle für hochradioaktive Atommüll-Abfälle am AKW-Standort Lubmin kann Auswirkungen auf künftige Verfahren zur Verlängerung der Betriebsgenehmigungen für Zwischenlager an anderen Standorten haben – zum Beispiel für Grafenrheinfeld.
Das bisherige Atommüll-Lager in Lubmin kann nicht entsprechend der Anforderungen für den nuklearen Terrorschutz nachgerüstet werden, deshalb ist ein Neubau nötig.
In Lubmin sollen neue Maßstäbe umgesetzt werden, zum Beispiel sollen die Stahlbetonwände im Vergleich zu bereits bestehenden Atommüll-Hallen mit hochradioaktiven Abfällen deutlich verstärkt werden. Dort ist eine Wandstärke von 1,85 m geplant – an den bayerischen Standorten beträgt diese lediglich 0,85 m.
Aber wird das ausreichen? Vor dem Hintergrund der Kriegshandlungen in der Ukraine und den gezielten Angriffen gegen dortige Atomanlagen sind die Risiken der Atomenergie auch als militärische Angriffsziele erschreckend deutlich in den Focus gerückt. Die Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle ist zudem immer neuen Terrorgefahren ausgesetzt. Weil es noch sehr lange kein Endlager geben wird, wird der Atommüll viel länger in den Hallen und in den Castorbehältern bleiben müssen, als es bisher vorausgesagt wurde.
Das stellt erhebliche Fragen an die Sicherheit und Sicherung der Lagerhallen, der Behälter und der Abfälle in ihrem Inneren. Bis hin zu der Frage, ob die hochradioaktiven Abfälle in den Behältern erneut kritisch werden und explodieren könnten.
Der BUND will im Rahmen des jetzt angelaufenen atomrechtlichen Genehmigungsverfahrens mit Betreibern und Behörden über die Sicherheitsprobleme und -risiken der Atommüll-Lagerung und über die Anforderungen an Sicherheit und Sicherung bei der Genehmigung eines neuen Atommüll-Zwischenlagers diskutieren, deutliche Verbesserungen der Planungen einfordern und sich für Verbesserungen an allen betroffenen Standorten einsetzen.
Es geht nicht nur um Lubmin – es geht auch um Grafenrheinfeld! Die unterschriebenen Einwendungslisten müssen schnell (Eingang spätestens 07.04.) an folgende Adressen abgeschickt werden:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, Wismarsche Straße 152, 19053 Schwerin oder
Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), Wegelystraße 8, 10623 Berlin.