LANDKREIS WÜRZBURG. Der Biber breitet sich im Landkreis Würzburg aus und besiedelt inzwischen viele Bäche und auch die Ufer des Mains. Diese Entwicklung ist sehr erfreulich, da er mit seinen Aktivitäten zur Verbesserung der ökologischen Funktion der Fließgewässer und zur Artenvielfalt beiträgt.
Biberberater helfen direkt vor Ort. Sie schauen sich die Konflikte im Gelände an und erarbeiten im persönlichen Gespräch individuelle Lösungen – dort, wo Lebensraumkonflikte entstehen. Dazu gehören unter anderem lokale Einzelmaßnahmen wie:
- Gitter für Baumschutz oder Elektrozäune, um Fraßschäden an Feldfrüchten zu unterbinden,
- feste Zäune, die im Boden eingegraben sind,
- Anlegen von Nahrungsgehölzen wie Strauchweiden,
- Anlegen von Drainagen in Biberdämmen.
- Schutz von Durchlässen (z.B. Kanalisation) mit Drahtgittern,
- Bereitstellung von ungenutzten Flächen durch die Organisation von Ankauf, Anpacht oder Flächentausch.
- Abtragung und Entfernung von Biberdämmen nach behördlicher Genehmigung, aber auch
- intensive Öffentlichkeitsarbeit.
Gerade die Öffentlichkeitsarbeit dient dazu, für den Biber zu werben und über die Biologie und das Verhalten des Bibers aufzuklären. Die möglichen Konflikte sollen angesprochen und die entsprechenden Lösungsmöglichkeiten beschrieben werden.
Mit Michael Hein etabliert der Landkreis Würzburg seit 1. August 2022 einen neuen Biberberater. Landrat Thomas Eberth überreichte ihm bei deiner Dienstbesprechung feierlich die Urkunde.
Vermitteln, verstehen, aufklären: Der Job des Biberberaters
Hein übernimmt damit den Posten von Manfred Moras. Er ist 2013 zum Biberberater ernannt worden und blickt nach all den Jahren auf viele Gespräche mit Landwirtinnen und Landwirten, Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Kreiskommunen zurück. Michael Hein knüpft daran an, damit die streng geschützten Tiere in ihren selbstgeschaffenen Lebensräumen eine gewisse Akzeptanz erfahren.
Natur und Landschaft schöpfen im Landkreis Würzburg aus dem Vollen. Weinberge, naturnahe Laubwälder, Streuobstwiesen und Magerrasen machen die Region zu einem reichen Kulturraum. Der Erhalt dieser Vielfalt ist wichtig für Mensch und Tier.
Aktivitäten des Bibers können zu Problemen führen
Die Aktivitäten des Bibers verursachen durch Aufstauungen der Gewässer oder Befraß von Nutzpflanzen aber auch Probleme auf den angrenzenden Grundstücken.
Für alle Konflikte, die mit der Rückkehr des Bibers in die Kulturlandschaft zusammenhängen, gibt es bewährte Lösungen. Insbesondere stellt der Freistaat Bayern Mittel zur Verfügung, um Verluste und Schäden auszugleichen.
„Wir sind froh und dankbar, dass wir mit Michael Hein einen kompetenten und engagierten Nachfolger gefunden zu haben, der den Blick für die Natur aber auch den Lebensraum der Menschen hat“, freut sich Landrat Thomas Eberth. „Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Unteren Naturschutzbehörde wird er den Bestand sichern und gute Lösungsmöglichkeiten für Konflikte finden“, ist sich der Landrat sicher.
Auf der Landkreis Würzburg Homepage gibt es viele weitere Informationen.