SCHWEINFURT. Jörg Wuttke und Renke Tönjes schnüren jetzt die Siebenmeilenstiefel zum Ausbau der Erneuerbaren Energieerzeugung bei SKF in Deutschland. Mehr als 4,3 Millionen Euro nimmt der Schweinfurter Werkleiter Wuttke in die Hand, um vorhandene Industriedächer in den örtlichen Werken 2, 3 und 4 mit Photovoltaikanlagen zu bestücken. Rund 2,7 Millionen Euro investiert Lüchows Werkleiter Tönjes in Dachflächenphotovoltaik auf der dortigen Fabrikhalle und dem Kantinengebäude.
Ein Großteil der bereits durchgeplanten und jetzt von der schwedischen Konzernmutter bewilligten Maßnahmen kann schon im Jahr 2023 realisiert werden. Wenn alles steht, werden auf deutschen SKF-Dächern zusätzliche Photovoltaikkapazitäten von gut sechs Megawatt peak (MWp) geschaffen sein. Die jährliche Stromernte wird auf knapp 6.000 Megawattstunden (MWh) veranschlagt. Finanziert werden die Anlagen aus der zweiten Tranche des SKF Green Bonds, die im Herbst 2022 aufgelegt wurde und sich auf insgesamt 400 Millionen Euro beläuft.
„In Schweinfurt gehen wir unseren bereits 2007 eingeschlagenen Weg der grünen Stromerzeugung konsequent weiter und machen uns mehr und mehr unabhängig von fossilen Energien“, unterstreicht Jörg Wuttke. Zusammen mit den vorhandenen Anlagen wird SKF nach Fertigstellung mit Erzeugungskapazitäten von knapp fünf MWp zu einem der großen Produzenten erneuerbarer Energien in der Stadt aufsteigen. Rechnerisch könnte SKF in Schweinfurt dann über 1.300 Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgen. Aber: „Fast der gesamte Strom kann unmittelbar bei uns in den Werken verbraucht werden“, so Jörg Wuttke, „das senkt erheblich die Kosten für den externen Strombezug und verbessert unsere CO2-Bilanz.“
Die positiven Folgen für das Klima, hat Renke Tönjes für die 2,4-MWp-Anlage in Lüchow berechnen lassen. „Jahr für Jahr sparen wir damit 1.700 Tonnen schädliche Treibhausgase“, weiß der Werkleiter. Wie in Schweinfurt, werden die Solarmodule auch auf den Industrieflachdächern in Lüchow in Ost-West- (statt reiner Süd-) Ausrichtung realisiert. Das erlaubt die Stromausbeute während der gesamten Tageszeit zur unmittelbaren Nutzung bei der Wälzlagerproduktion. In Lüchow treibt Renke Tönjes zudem Planungen zur Nutzung zusätzlicher Biogaskapazitäten voran.
SKF strebt an, alle Werke und Niederlassungen weltweit bis zum Jahr 2030 CO2-neutral zu betreiben. Schon heute gelingt dies bei SKF in Steyr (Österreich), Tudela (Spanien) und am Stammsitz in Göteborg (Schweden).