WERNECK / STADTLAURINGEN – Das Hinspiel war wirklich kein Spektakel: 0:0 trennten sich die beiden Aufsteiger, die vor dem Wiedersehen in der Fußball-Bezirksliga Unterfranken Ost in der Tabelle nur durch sechs Punkte, aber auch sechs Plätze getrennt waren. Nach der langen Pause zeigten sich die Fans aus Ettleben, Werneck, Stadtlauringen und Ballingshausen noch nicht sonderlich heiß auf den Re-Auftakt in der Wernecker Arena, die nun Deutsche Vermögensberatung-Arena heißt.
Die Hausherren bestritten vor den 150 Fans gerade mal ihre sechste Heimpartie dieser Saison, traten bereits elf mal in der Fremde an, hatten zuhause 16:4 Tore auf dem Konto, obwohl sie nur drei Mal gewannen und zwei Mal verloren. Irgendwie schien in diesem Aufeinandertreffen nichts vorhersehbar zu sein, außer dass zwischen einem Kantersieg des TSV und einem Dreier der SG alles im Bereich des Möglichen lag. Zumindest wurde es 90 Minuten lang sehr spannend.
Zur Pause stand es 0:1. Weil Clemens Neubert kurz vor der Halbzeit traf mit einem aufspringenden Freistoßball. Kilian Brätz war an dieser Stelle machtlos. Doch der Wernecker Keeper hielt bis dahin sein Team im Spiel, parierte beispielsweise Mitte der ersten 45 Minuten sensationell gegen Marius Braun. „Wir müssen zur Pause mindestens 3:0 führen, vielleicht sogar 4:0…“, haderte Gästetrainer Klaus Seufert. „Unsere erste Halbzeit war die schlechteste in der bisherigen Saison. Stadtlauringen war klar besser“, gab Wernecks Coach Mario Schindler zu.
Bei den Hausherren fehlten einige Akteure. Beispielsweise Maximilian Mosandl, der sich im Training Außen- und Syndesmoseband riss, der auf Krücken zuschaute und für den die Saison bereits beendet sein dürfte. Fred Weiß und Winter-Neuzungang Pascal Stahl (von der SG Eisenheim) weilten noch zusammen im Urlaub und genossen auf Hawaii ein Insel-Hopping, während es in Werneck recht kalt war. Stadtlauringen musste beispielsweise auf den erkrankten Simon Neubert verzichten, hatte gerade mal vier Ersatzspieler dabei, von denen nur zwei eingewechselt wurden.
Trotzdem die Führung und nach dem Seitenwechsel auch das zu erwartende Bild: Stadtlauringen / Ballingshausen konterte nur noch, lediglich teils gefährlich, wurde weitestgehend in die eigene Hälfte gedrängt. Doch bis auf Marcel Faulhabers Kopfball drüber (64.) blieben die großen Chancen für die Ettlebener/ Wernecker aus. Ehe es dann doch noch klingelte in der dritten Minute der Nachspielzeit und unmittelbar vor dem Schlusspfiff. Konstantin Hedrich staubte zum glücklichen, aber vielleicht auch nicht unverdienten Ausgleich ab.
„Ich bin mehr als zufrieden, kann meiner Mannschaft 0,0 einen Vorwurf machen, bis auf die Chancenverwertung. Wir haben gearbeitet, gekämpft, geackert. Schade, dass wir uns nicht mit einem Sieg belohnen konnten. Umso ärgerlicher ist der Ausgleich mit der letzten Aktion aus dem Nichts heraus. Der Gegner hatte ja keine klaren Torgelegenheiten“, resümierte Klaus Seufert mit einer Mischung aus Frust und doch Zuversicht für die kommenden Wochen nach einer bärenstarken ersten Halbzeit an einem Ort, an dem Thulba fünf und Unterspiesheim gar acht Gegentreffer kassierten.
Der 55-Jährige wird nach nur einer Spielzeit weiterziehen und übernimmt mutmaßlich in der Bezirksliga den TSV Großbardorf 2. Für ihn hat die SG Patrick Prescher vom TSV Nordheim/ Sommerach verpflichtet.
Beim TSV Ettleben/ Werneck verweist Coach Mario Schindler auf einerseits sehr gute Trainingseinheiten mit einer erarbeiteten Fitness, andererseits auch darauf, dass sich zum Re-Start der Trend aus den letzten Testspielen fortsetzte, als es gegen die Freien Turner Schweinfurt 2 mit einem 1:1 und einem 3:2 bei Giebelstadt gegen Kreisklassisten nur mit Ach und Krach zu halbwegs Erfolgen reichte.
„Und man sieht weiter den Erfahrungsmangel. Die Truppe hatte nur eine halbe Saison in der Kreisliga. Da gilt es, ein Gap zu schließen, das braucht Zeit. Takttisch und vom Zweikampfverhalten muss die Mannschaft noch lernen. Aber wir brauchen das heute nicht schönzureden. Ich froh über den erarbeiteten Punkt, aber enttäuscht mit und unzufrieden über unser Spiel. Kilian Brätz hat uns in der ersten Halbzeit vor Schlimmeren bewahrt!“
Weiter geht´s für die Stadtlauringer kommenden Samstag mit dem wichtigen Heimspiel gegen den SV Rödelmaier, während Ettleben/ Werneck mal wieder spielfrei hat, dann aber am 19. März zuhause Bad Kissingen und nach wiederum einem freien Wochenende nochmals daheim Spitzenreiter Dampfach erwartet. Da muss dann einiges besser werden.
Fußball, Bezirksliga Unterfranken Ost:
TSV Ettleben/ Werneck – SG Stadtlauringen/ Ballingshausen: 1:1 (0:1)
Ettleben/ Werneck: Kilian Brätz – Tim Vollert, Ben Schulz, Jannik Pfeuffer, Christian Sokal, Maximilian Hedrich, Marcel Faulhaber, Sandro Weber, Simon Michel, Manuel Faulhaber, Tim Rottmann; auf der Bank und eingewechselt: Florian Pfister, Konstantin Hedrich, Leon Rottmann, Tim Kehrlein, Julian Treutlein; Trainer: Mario Schindler.
Stadtlauringen/ Ballingshausen: Matthias Oppermann – Sebastian Heusinger, Johannes Richter, Clemens Neubert, Florian Schulze, Marius Braun, Stefan Guthardt, Simon Heid, Felix Kaufmann, Lukas Heid, Jannik Scheuring; auf der Bank und eingewechselt: Julian Keller, Rene Faulhaber; Trainer: Klaus Seufert.
Tore: 0:1 (41.) Clemens Neubert, 1:1 (90.+3) Konstantin Hedrich
Schiedsrichter: Sebastian Cornely; Assistenten Christian Pfister und Vincent Sell
Zuschauer: 150 (in Werneck)