VOLKACH / SCHWEINFURT – Bei einem Unentschieden neigen beide Parteien nach dem Schlusspfiff gerne dazu zu beurteilen, ob es am Ende ein Punktgewinn oder ein Punktverlust für die eigene Mannschaft war. So sicherlich auch nach dem Handball-Derby am vergangenen Samstag zwischen Volkach und Schweinfurt.
Bei dem fand der MHV den besseren Start in die Partie und lag über eine solide Abwehr und einen effizienten Angriff nach rund zehn gespielten Minuten bereits mit 6:2 in Führung. Und zwang so die Verantwortlichen bei der HSG bereits zu einer Auszeit. Doch schon zu diesem Zeitpunkt hätten die Männer aus Schweinfurt noch höher führen können, denn was sich schon zu Beginn der Partie abzeichnete, führte sich auf Seiten des MHV wie ein roter Faden durch die ganze Partie.
Eine ungewöhnliche Abschlussschwäche bei klarsten Torchancen nämlich war es, mit dem die Mannschaft über die kompletten 60 Minuten sich das Leben teilweise selber schwer machte. Zusätzlich fand Volkach nun auch des öfteren die Lücken in der Schweinfurter Defensive und konnte sich somit wieder herankämpfen und das Spiel wieder offen gestalten. Zur Pause gingen die Gäste mit einer 13:12 Führung in die Kabinen.
Der zweite Spielabschnitt verlief zu Beginn recht ausgeglichen, doch der MHV verpasste weiterhin, trotz bester Wurfmöglichkeiten, die Führung weiter auszubauen, was die Gastgeber nun eiskalt ausnutzten und in der 40. Spielminute durch Kai Baumann das erste Mal nach dem 1:0 wieder in Führung gingen.
Obwohl das Trainerteam Thalhäuser/Baudys die Mannschaft in der Halbzeitpause auf die Möglichkeiten für ein erfolgreiches Angriffspiel hingewiesen hatte, war es genau das Gegenteil was der MHV nun auf die Platte brachte. Zu viele überhastete Abschlüsse luden die Gastgeber immer wieder zu einfachen Gegenstosstoren ein, was dazu führte, dass sich die HSG bis zur 50. Spielminute mit vier Toren absetzen konnte. In dieser Phase war vor allem Leon Rastner, der Spieler auf Seiten des MHV, der seine Farben davor bewahrte, noch weiter in Rückstand zu geraten.
Zu diesem Zeitpunkt gaben wohl nur noch wenige Zuschauer, der gut gefüllten Volkacher Mainschleifenhalle den sogenannten “Pfifferling” auf den MHV, doch beim Stande von 24:20 war es erneut der oben genannte Rastner, der mit zwei Toren in Folge auf 24:22 verkürzte und so noch einmal einen Ruck durch die Mannschaft des MHV gingen ließ.
Beim Stand von 25:25 durch Sören Bernt in der 56. Spielminute war der MHV wieder im Spiel. Manuel Schmitt war es dann, der den MHV in der 58. Spielminute sogar wieder in Führung brachte, dieser konnte Volkach zwar postwendend ausgleichen, doch in der 59. Spielminute brachte Jan Scholich den MHV erneut in Führung. 60 Sekunden noch zu spielen, Oliver Müller von der HSG konnte nach 30 Sekunden zum 28:28 etwas glücklich Lukas Fiedler im Tor des MHV, der zwar mit dem Fuß noch am Ball war, dennoch überwinden. Der darauffolgende Angriff konnte vom MHV nicht mehr erfolgreich genutzt werden, sodass am Ende ein wohl für beide Seiten annehmbares Unentschieden das Ergebnis war.
“Wir wussten um die schwere der Aufgabe, beiden Mannschaften merkte man die lange Spielpause an“, so Trainer Marcus Thalhäuser, nach dem Spiel. “Dennoch haben wir heute gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit so viele Chancen vergeben, wie die vergangenen Spiele zusammen nicht. Daran müssen wir arbeiten”, so der Trainer abschließend.
Ein Dank geht an die vielen MHV-Fans, die den Weg nach Volkach fanden und die Mannschaft von der Tribüne aus lautstark unterstützten und so zu einer richtigen Derbystimmung beitrugen. Samstag, den 12. März, geht es um 18 Uhr zuhause im Schulzentrum West gegen Schlusslicht HG Maintal. Die Schweinfurter sind nach fünf von zwölf Partien mit 8:2 Punkten ungechlagen Tabellenführer.
Handball, BOL, Männer, Staffel B:
HSG Volkach – MHV Schweinfurt 28:28 (12:13)
Es spielten für den MHV:
Leon Rastner 9/3, Manuel Schmitt 6, Linus Breun 5, Sören Bernt 4, Simon Zwiazek 2, Felix Landgraf 1, Jan Scholich 1, Christian Fey, Luis Vollert, Simon Körner, Lukas Fiedler TW, Matthias Meckelein TW
Bester Werfer HSG Volkach: Oliver Müller 7 Tore