LANDKREIS SCHWEINFURT. Sie heißen Käthe und Agathe. Die zwei Hühner sind mit Abstand die jüngsten Bewohnerinnen im Kreisalten- und Pflegeheim Werneck. Sie leben im Garten der Einrichtung. Ob Bewohnerinnen und Bewohner oder Mitarbeitende – alle freuen sich über den Neuzugang.
Die Idee zum Projekt „Hühnerhügel“ hatte Stefanie Reith, Vorsitzende des Seniorenbeirats der Marktgemeinde Werneck. Durch Spenden konnte ihr Vorhaben schließlich realisiert werden. Herbert Eichelmann, Matthias Stretz, Peter Vanselow und Matthias Vogt ließen sich als Sponsoren gewinnen.
Gerhard Spiegel, Bewohner im Kreisalten- und Pflegeheim Werneck, hat ein Händchen für Hühner. Er kümmert sich um die Versorgung mit Körnerfutter sowie frischem Wasser. Dafür lassen sie sich handzahm für eine kurze Streicheleinheit aus dem Gehege nehmen. Mittlerweile haben sich die Hühner richtig gut eingewöhnt und beginnen Eier zu legen.
Das Hühnergehege hat sich zu einem täglichen Treffpunkt entwickelt. Während die gefiederten Gäste kopfnickend mit kehligem „Gaack, gack, gack!“ oder „Ooorgh, ooorgh!“ durch das Gras staksen, erzählen sich die Bewohnerinnen und Bewohner von ihren Erfahrungen mit Haus- oder Nutztieren, sie sprechen mit den Hühnern oder schauen ihnen einfach nur beim Scharren und Picken zu.
An einem sonnigen Vormittag standen die Tiere wieder einmal im Mittelpunkt. Simone Falkenstein, Geschäftsführerin im Kreisalten- und Pflegeheim Werneck, hatte einige Unterstützerinnen und Unterstützer der Aktion sowie Gäste zum artgerechten Hühner-Quartier eingeladen. Landrat Florian Töpper würdigte in einer kurzen Ansprache das Projekt als vorbildlich. Er verwies auf die therapeutische Wirkung von Tieren, schon das Beobachten von Hühnern soll positive Effekte haben. „Es ist großartig, dass Sie den Bewohnerinnen und Bewohnern so etwas ermöglichen“, lobte er den Einsatz aller Beteiligten.
„Es ist schön zu sehen, wie die Menschen sich an den Tieren erfreuen, bei vielen werden Erinnerungen an früher wach“, erklärte Geschäftsführerin Simone Falkenstein. Dadurch habe ihr Team zahlreiche Anknüpfungspunkte für Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern.
Der feste Wohnsitz der Hühner ist eigentlich bei Patrizia Rottmann und Cornelius Reith, die entschieden haben, ihre Freude an dem Federtier mit anderen zu teilen. Vermutlich werden die Seniorinnen und Senioren die gackernden Zweibeiner vermissen, wenn sie vor dem Winter wieder ausziehen. Noch ist es aber nicht so weit. Für Frühjahr ist die Erweiterung des Geheges auf dem Hügel für 4 Hühner geplant.