Schottergärten, Bau-Boom, Klimakrise – das Verschwinden der natürlichen Lebensräume unserer heimischen Arten hat zahlreiche Ursachen. Eine mögliche Gegenmaßnahme: (Hobby-) Gärtner*innen können bei sich kleine Naturoasen und Ersatz-Lebensräume schaffen. Natur- und Artenschutz kann auch im eigenen Garten stattfinden. Legen Sie einen naturnahen Garten an, der Käfern, Libellen, Igeln und Co. wertvolle Nischen bietet, empfiehlt der BUND Hessen zum Start der Gartensaison.
Totholz ist Leben
Mit Totholz können Natur-Liebhaber*innen Gutes für die Artenvielfalt tun. Viele Insekten leben in absterbendem Holz,ernähren sich von diesem, nutzen es als Baumaterial oder Nistplatz.Generell gilt: Je dicker das Totholz, desto besser ist es als Lebensraum, Nahrungsquelle und Baumaterial geeignet. Aber auch in kleinen Gärten fällt allerhand Schnittgut an, wenn Bäume und Sträucher zurückgeschnitten werden. Ob in der Sonne oder im Halbschatten, kombiniert mit Steinen und Sand oder als Benjeshecke, die aus Zweigen oder Reisig besteht – Totholz nützt vielen Tierarten: Igel und Blindschleiche findenUnterschlupf, Molch und Kröte einen geschützten Bereich zum Überwintern. Auch die in Totholz lebenden Insekten nutzen Holzpartikel oder die im Holz enthaltene Zellulose als Baumaterial für ihre Nester.
Naturteich – Lebenselixier im Garten
Mit einem (Natur)Teich schaffen Sie Lebensraum für Wasserkäfer, Wasserschnecken und Amphibien. Gleichzeitig dient der Teich Vögeln, Insekten oder Igeln als Wassertränke. An Teichrändern gedeihen Wasser- und Sumpfpflanzen, an deren StängelnLibellen-LarvenHalt zum „Schlüpfen“ finden.Ökologisch wertvoll wird das nasse Biotop ab einer Größe von 3 qm. Als Standort sollte ein sonniger Platz gewählt werden, damit sich hier eine üppige Pflanzen- und Tierwelt entwickeln kann. Der größere Teil des Teiches sollte flach sein, denn steile Ufer können für Igel oder Mäuse zum Verhängnis werden. Natürliche Mittel zur Abdichtung sind Lehm oder Ton.
Die heimische Pflanzenwelt bietet ein vielfältiges Angebot an wasserliebenden Pflanzen: Seerosen und Froschbiss lieben das tiefe Wasser, im flachen Wasser gedeihen die Sumpfschwertlilie, Blutweiderich und Sumpfdotterblume, am Teichrand Frauenmantel und Rossminze.
Ausführliche Tipps zum Gartenteichbau und zur Pflege finden Sie beim BUND Darmstadt.
Steinstrukturen fürs Sonnenbad
Strukturen aus Stein sind ein faszinierender Lebensraum. Wer wärme- und sonnenliebenden Tieren wie Eidechsen etwas Gutes tun möchte, legt einen Steinhaufen oder eine Trockenmauer an. Dafür eignen sich Ziegelsteine oder übriggebliebene Gehwegplatten. Liegen sie an einem sonnigen Platz, wärmen sich die Steine auf und laden Eidechsen und Insekten zum wärmenden Sonnenbad ein. Die Ritzen zwischen den Steinen bieten ihnen Unterschlupf. Noch wertvoller wird die Steinanlage, wenn Sie dort Mauerpfeffer oder Frühlingsfingerkraut pflanzen, die mit ihrem reichen Nektarangebot Insekten anlocken.