LANDKREIS WÜRZBURG. Es ist eine gute Tradition im Landkreis Würzburg: Gegen Ende des Jahres bedankt sich der Landrat bei der Führung der Feuerwehren für die geleistete Arbeit mit einem gemeinsamen, festlichen Abend – eine außergewöhnliche Arbeit, wie Landrat Thomas Eberth betonte. „Unsere Kreisbrandmeister und Kreisbrandinspektoren zeigen, dass es viele tolle Menschen im Landkreis Würzburg gibt, die Verantwortung übernehmen“, so Eberth.
Besonders hervorgehoben wurden in diesem Jahr die Leistungen von Kreisbrandrat Michael Reitzenstein: Gemeinsam mit dem Leiter der Berufsfeuerwehr Würzburg Harald Rehmann und der derzeitigen Leiterin des Geschäftsbereichs Kommunales, Sicherheit und Verkehr Nina Opfermann überraschte Landrat Thomas Eberth den Kreisbrandrat mit der Verleihung des Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuzes in Gold.
Feuerwehren als tragende Säule in Krisenzeiten
Landrat Eberth blickte jedoch zunächst auf die vergangenen zweieinhalb Jahre zurück – schließlich war der Jahresabschluss der Feuerwehrführungskräfte 2020 und 2021 ausgefallen. Die Feuerwehren hätten in dieser Zeit Beeindruckendes geleistet. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie seien Feuerwehrmänner und –frauen zu Logistikern, Streckenplanern, Lieferdiensten und vielem mehr geworden. Das Feuerwehrzentrum in Klingholz sei zum Umschlagplatz für Stoffe für Alltagsmasken, Tests und anderen dringend benötigten Gütern umfunktioniert geworden. Komplette Impfzentren seien aufgebaut und gesichert worden. Inzwischen hätten viele Menschen das schon wieder vergessen. Daher betonte der Landrat: „All das hat im Landkreis Würzburg hervorragend geklappt. Das war die Feuerwehr!“
Durch den Krieg in der Ukraine rückte seit Februar 2022 die Ausstattung von Flüchtlings-Unterkünften in den Fokus der Feuerwehren und man bereite sich seitdem auf mögliche Mangellagen vor. Nicht unerwähnt ließ Eberth, dass die Feuerwehren bei der Bewältigung der Katastrophenfälle natürlich auch ihre Einsatzbereitschaft zuverlässig gewährleisten. Das Jahr 2022 habe gezeigt, dass bei Brandgefahr durch Dürre, Starkregen und bei Hilfeleistung im Verkehr Verlass auf die Wehren im Landkreis Würzburg sei. „Bei allem Negativen im Jahr 2022 sehe ich auch das Positive: Ich bin stolz auf das Feuerwehrwesen im Landkreis Würzburg.“
Eberths Dank galt dabei nicht zuletzt den Partnerinnen der Feuerwehrleute. Diese würden im Angesicht des zeitraubenden Ehrenamts viel persönlichen Verzicht in Kauf nehmen und ihren Partnern dabei den Rücken stärken.
Kreisbrandrat Reitzenstein hat Feuerwehrwesen weiterentwickelt
Michael Reitzenstein habe bei alledem auch intern große Herausforderungen bewältigt, eröffnete der Leitende Branddirektor Harald Rehmann die Ehrung des Kreisbrandrats. Hindernisse und Auseinandersetzung in den Reihen der Feuerwehrführung und die damit verbundene öffentliche Diskussion um Reitzenstein als Führungsperson seien nicht leicht für alle Beteiligten gewesen und habe auch die Feuerwehrleute in der Stadt bedrückt. Denn Kooperation und Kameradschaft zwischen den Feuerwehren von Stadt und Landkreis Würzburg seien in den vergangenen Jahren eng geworden. Das habe maßgeblich auch am Engagement sowie der persönlichen und fachlichen Kompetenz von Michael Reitzenstein gelegen.
Dem pflichtete Landrat Thomas Eberth bei. In einer solchen Situation – zwischen Krisenbewältigung und Personaldebatte – trotzdem einen neuen Feuerwehr-Bedarfsplan auszuarbeiten und umzusetzen, das Feuerwehrwesen unter anderem mit dem neuen Atemschutzpool weiterzuentwickeln und die Funktion der Feuerwehr für die Zukunft weiterzudenken, verdiene höchsten Respekt. Einige Gräben seien inzwischen überwunden und Kritiker vielleicht auch mit der Präsenz der Wehren und dem Geleisteten überzeugt.
Reitzenstein habe Bewundernswertes geschafft: Bei allen Schwierigkeiten habe er als ehrenamtlicher Kreisbrandrat dem Ehrenamt eben nicht den Rücken gekehrt, sondern weiter an seiner Vision festgehalten, das Feuerwehrwesen im Landkreis Würzburg weiterzuentwickeln. „Mit der Auszeichnung heute ehren wir die Größe von Michael Reitzenstein, trotz aller Widrigkeiten in der Sache weiterzukämpfen und für das Feuerwehrwesen zu stehen“, so Landrat Thomas Eberth.