Montag, 07. Oktober 2024
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IHK-Bildungsreport 2021: Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt in Mainfranken bleibt angespannt

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MAINFRANKEN – Insgesamt sind im vergangenen Jahr 3.156 Auszubildende in mainfränkischen Betrieben aus Industrie, Handel und Dienstleistungen ins Berufsleben gestartet. Dies entspricht einem Minus von 3,0 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Diese und weitere Statistiken zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt stehen im IHK-Bildungsreport 2021, der nun erschienen ist.

Die gute Nachricht vorneweg: Junge Menschen, die eine Ausbildung absolvieren möchten, haben dafür nach wie vor die besten Chancen. Der Bedarf der Unternehmen ist gleichbleibend hoch. Zeitgleich konnten jedoch viele Firmen im vergangenen Jahr ihre freien Ausbildungsstellen wieder nicht besetzen. Laut einer aktuellen IHK-Umfrage im vierten Quartal 2021 blieb jeder vierte Ausbildungsplatz in Mainfranken unbesetzt. Auch wenn sich das Tempo des Rückgangs verlangsamt hat, treibt die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt den regionalen Unternehmen zunehmend Sorgenfalten auf die Stirn.

„Vergleicht man die Zahlen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019, dann wurden über die beiden Ausbildungsjahre 2020 und 2021 zusammen rund 650 Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen“, erklärt Dr. Lukas Kagerbauer, Bereichsleiter Berufsausbildung bei der IHK Würzburg-Schweinfurt. Die Coronapandemie habe in den vergangenen beiden Jahren deutliche Spuren auf dem Ausbildungsmarkt hinterlassen. „Viele Berufsorientierungsangebote konnten nicht wie gewohnt stattfinden. Das hat bei vielen Jugendlichen, die kurz vor dem Übergang in den Beruf standen, für Verunsicherung gesorgt.“

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Branchenentwicklung im Überblick

Die gewerblich-technischen Berufe verzeichneten 2021 mit 1.122 neuen Ausbildungsverträgen ein Minus von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 75 Prozent der Verträge im technischen Bereich entfallen auf die Berufe der Metall- und Elektroindustrie. In den Metallberufen hat die IHK 7,6 Prozent und bei den Elektroberufen 5,4 Prozent weniger Verträge registriert. Besonders der in Mainfranken am häufigsten ausgebildete Beruf „Industriemechaniker/-in“ ist besonders stark betroffen. 2021 wurden knapp 100 Vertrage weniger geschlossen, was angesichts zunehmender Fachkräfteengpässe besorgniserregend sei, so Kagerbauer.

In den kaufmännischen Berufen wurden 2.034 neue Ausbildungsverträge geschlossen (plus 1,0 Prozent). Gestoppt werden konnte der Abwärtstrend im Bereich Handel (plus 5,0 Prozent). Auch im Verkehrs- und Transportgewerbe haben sich die Verträge stabilisiert (plus 1,8 Prozent). Besonders erwähnenswert sei laut Kagerbauer die positive Entwicklung beim vergleichsweise neuen Ausbildungsberuf „Kaufmann/-frau im E-Commerce“ (plus 19,5 Prozent) sowie bei den „Kaufleuten im Groß – und Außenhandelsmanagement“ (plus 11,6 Prozent).

Neue Wege in Berufsorientierung und Ausbildungsmarketing

Aufgrund dieser Entwicklungen sei es laut Kagerbauer jetzt umso wichtiger, im Marketing und der Berufsorientierung alle Hebel in Bewegung zu setzen. „Wir müssen neue Wege gehen und kreative Ideen umsetzen.“ Die IHK habe hierzu bereits eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt, um die Unternehmen bei der Suche nach Auszubildenden zu unterstützen.

Die IHK-Ausbildungsscouts (https://ausbildungsscouts.bihk.de) sind Azubis aus Betrieben aller Branchen, die in den allgemeinbildenden Schulen über ihren Berufs- und Ausbildungsalltag berichten und sich den Fragen ihrer Zuschauer stellen. Die Schulbesuche finden in der Regel vor Ort statt. Während der Pandemie wurden zusätzlich virtuelle Klassenbesuche durgeführt.

Mit der neuen App „MIA – Meine IHK-Ausbildung!“ (verfügbar im Apple Store und im Google Play Store) hat die IHK eine Smartphone-Matchingplattform für Bewerber und Unternehmen im Angebot. Im mobilen Speed-Dating-Stil können Jugendliche Vorstellungsgespräche mit Unternehmen vereinbaren. Über 400 freie Ausbildungsstellen standen 2021 im Aktionszeitraum im Juli zur Verfügung.

Darüber hinaus unterstützt die IHK mit „#AusbildungJETZT“ und dem „Sommer der Berufsbildung“ verschiedene überregionale Kampagnen.

Dank ans IHK-Prüfungsehrenamt

„Die Coronapandemie hatte auch 2021 das IHK-Prüfungsgeschäft fest im Griff“, so Kagerbauer. „Umso erfreulicher war es, dass alle Zwischen- und Abschlussprüfungen stattfinden konnten.“ Der reibungslose Prüfungsablauf sei ein enormer Kraftakt für alle Beteiligten gewesen. „#Gemeinsam lautet der Claim der IHK-Organisation und gemeinsam ist es auch gelungen, dem mainfränkischen Fachkräftenachwuchs den nächsten Schritt in der Karriere zu ermöglichen.“ Besonderer Dank gelte den zahlreichen ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfern aus den Betrieben und den Berufsschulen für das große Engagement zum Wohle der regionalen Nachwuchsfachkräfte, unterstreicht Kagerbauer.

Einen ausführlichen Überblick mit Zahlen, Daten und Fakten bietet der neue IHK-Bildungsreport 2021. Dieser ist interaktiv online abrufbar unter: www.wuerzburg.ihk.de/bildungsreport

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