SCHWEINFURT. Mit einem Festakt am 21. Juli 2022 haben die Stadtwerke Schweinfurt GmbH, die Stadtwerk Haßfurt GmbH, der Zweckverband zur Wasserversorgung der Rhön-Maintal-Gruppe sowie der Zweckverband zur Wasserversorgung der Knetzgau-Sand-Wonfurt-Gruppe unter Anwesenheit des Oberbürgermeisters der Stadt Schweinfurt, Sebastian Remelé, sowie Vertretern der umliegenden Gemeinden die Wasserverbundleitung von Schweinfurt bis nach Wohnau im Steigerwald offiziell in Betrieb genommen.
Dieses Großprojekt gewährleistet die nachhaltige Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser von rund 220.000 Einwohnern in den Versorgungsgebieten auch für die nächsten Jahrzehnte. Die sichere Verfügbarkeit von Wasser stellt ebenso einen wesentlichen Standortfaktor für Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft dar, die dank der Verbundleitung Planungssicherheit für ihre Unternehmen gewinnen.
Die sogenannte „Fränkische Trockenplatte“ mit den Städten Schweinfurt und Würzburg ist ein wasserarmes Gebiet mit begrenzten Grundwasserreserven. Unterfranken ist mit einem mittleren Jahresniederschlag von ca. 770 mm die trockenste Region Bayerns. Die Wasserversorger stehen daher vor der Herausforderung, die verfügbaren Ressourcen weiterhin bestmöglich zu nutzen, auszubauen, zu vernetzen und damit für zukünftige Generationen sicherzustellen.
„Die Stadtwerke haben seit Jahrzehnten vorausschauend in die Wasserinfrastruktur investiert und exzellent ausgebaute Erzeugungskapazitäten geschaffen, so dass Schweinfurt über ausreichende Reserven verfügt. Es ist nicht zuletzt angesichts der aktuellen Hitzewellen ein beruhigendes Signal, dass weiterhin über den gegenwärtigen Zustand hinausgedacht und für die Zukunft vorgesorgt wird. Der Zusammenschluss von Wasserversorgern mittels einer Verbundleitung ist eine ideale Möglichkeit, um eine gegenseitige Versorgungssicherheit aller Bürgerinnen und Bürger in diesem Einzugsbereich sicherzustellen“, so Oberbürgermeister Sebastian Remelé.
Entnommen wird das Wasser primär aus den Gewinnungsgebieten der Stadtwerke Schweinfurt aus rund 50 Brunnen in den Wehranlagen. Die bisherige Wasserabgabe im Versorgungsgebiet liegt bei rund 4,3 Mio. m³. Zu dieser kommen nun rund 1 Mio. m³ hinzu, die über die Trinkwasserverbundleitung an weitere Wasserversorger geliefert werden.
Die 2018 von den Stadtwerken Schweinfurt initiierte Trinkwasserverbundleitung hat für den Geschäftsführer Thomas Kästner Vorbildfunktion: „Dieses Projekt zeigt, wie effizient und lohnenswert ein gemeinsames Vorgehen mit starken Partnern aus der Region für die Region sein kann. Ich freue mich, dass wir dies gerade beim Zukunftsthema Wasser erfolgreich umsetzen und hierbei den technischen und administrativen Anforderungen unserer Zeit gerecht werden konnten.“
Die nun offiziell eingeweihte 26 Kilometer lange Trinkwasserverbundleitung entstand im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit und führt durch acht Gemeindegebiete in der Region vom Wasserwerk in Schweinfurt entlang des Mains bis in den Steigerwald. Unterstützt wurde das Projekt auch vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen. Die Trinkwasserverbundleitung ist ein wichtiger Baustein der Bayerischen Wasserstrategie, bei der die trockenen fränkischen Regionen besonders im Fokus stehen.
Weitergehende Informationen zum Projekt der Trinkwasserverbundleitung stehen auf der Internetseite der Stadtwerke Schweinfurt unter www.stadtwerke-sw.de/trinkwasserverbundleitung