Montag, 25. November 2024
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Eine Ära geht zu Ende – Abschied nach über 20 Jahren im Psychiatrischen Krankenhaus Schloss Werneck

Würzburg/Werneck. (hil) Eine Zäsur markiere der Abschied von Prof. Hans-Peter Volz, für den nun die aktive Freistellungsphase der Altersteilzeit beginne. So begann Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel sein Grußwort bei Verabschiedungsfeier von Volz, der seit April 2001 als Ärztlicher Direktor für die Geschicke der Psychiatrie verantwortlich war. „Um es zu verdeutlichen: es arbeiten heute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Klinik, die waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal geboren. Man kann also mit Fug und Recht behaupten: heute geht eine Ära zu Ende!“, so Dotzel weiter. „Ihr Ausscheiden aus dem aktiven Dienst ist für uns alle ein schwerer Verlust“, sagte Dotzel und fügte an: „Sie gehen in dem Bewusstsein, dass ein großes Stück von Ihnen und Ihrer Arbeit hier im Bezirkskrankenhaus Werneck zurückbleibt“.

Verabschiedeten Prof. Dr. Hans-Peter Volz in den Ruhestand, von links: Dr. Hans-Albrecht Schmid, Prof. Dr. Maximilian Gahr, Christian Knittel, Prof. Dr. Hans-Peter Volz, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Krankenhausdirektor Alfred Stäblein. (Foto: Florian Hiller)

Der Nachfolger von Volz, Prof. Dr. Maximilian Gahr, der den scheidenden Ärztlichen Direktor jetzt ablösen wird, bedankte sich bei seinem Vorgänger für die gute Einarbeitung und bescheinigte ihm einen hervorragenden Ruf und dass seine wissenschaftlichen Arbeiten noch heute in der Praxis relevant seien.

„Als Prof. Volz neu im Bezirkskrankenhaus war, gab es noch die morgendlichen Besprechungen im Schloss – danach fuhren die Ärzte mit den Fahrrädern auf die einzelnen Stationen!“, erinnerte sich sein Stellvertreter, Dr. Hans-Albrecht Schmid noch ganz genau. Das habe Volz schnell geändert und es sei nur eine von vielen Verbesserungen, die Volz in seiner langen Zeit in Werneck angestoßen habe. Bis zuletzt habe Volz mit vollem Engagement Zukunfts-Projekte entwickelt und begleitet, was sinnbildlich für seine große Schaffenskraft sei, so Schmid.

„Denkwürdige Anlässe brauchen einen denkwürdigen Rahmen – und das Schloss Werneck ist in jedem Fall das passende Ambiente für Ihre Abschiedsfeier“, begann Alfred Stäblein, Krankenhausdirektor von Schloss Werneck, seine Rede. Dabei ging er auch auf die große Historie des Bezirkskrankenhaus ein – und dass Volz nun ebenfalls ein Teil dieser Geschichte sei. „Es ist wirklich schade, dass Sie uns jetzt verlassen. So viele Jahre waren Sie hier der Motor, der die Dinge vorantrieb“, sagte Stäblein. Seine Rede beendete er mit einem Zitat des Philosophen Arthur Schopenhauer: „Das Alter hat die Heiterkeit dessen, der seine Fesseln los ist und sich nun frei bewegt“.

Das Schlusswort hatte Volz selbst – und er zeigte sich direkt tief beeindruckt, denn: „mehr Respekt kann man als Württemberger einem Badener wohl nicht entgegenbringen“, begann Volz seine Ansprache. Zur Verabschiedung von Prof. Volz, spielte die Band – rund um Musiktherapeut Bauer – zum Abschied das „Badner-Lied“. Das honorierte auch Prof. Volz und bedankte sich ausdrücklich für diese große Geste. Volz ließ die vielen Jahre Revue passieren und bedankte sich bei allen Kolleginnen und Kollegen – vor allem für den großen Rückhalt, den er in all den Jahren verspürte. „Besonders dankbar bin ich dafür, dass wir hier Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen helfen konnten, die anderswo keine Hilfe finden“, resümierte Volz.

Eine Anekdote blieb Volz besonders im Gedächtnis, an der er – nach eigener Aussage – mit einem Augenzwinkern feststellen konnte, dass er es „doch draufhatte“. An einem Samstagabend rief ihn ein Feuerwehrmann an: „Sie müssen kommen, ein Pizzabote ist mit seinem Auto in den Schlossteich gefahren!“, erklärte der aufgeregte Florians-Jünger. „In suizidaler oder fremdgefährdender Absicht?“, fragte Volz nach. Der offensichtlich perplexe Anrufer antwortete: „aus Versehen“.

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