Freitag, 29. November 2024
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Ein Zahlenmensch mit vielen Facetten – Landrat Thomas Eberth verabschiedet Rainer Künzig in den Ruhestand

LANDKREIS WÜRZBURG. „Wie Dichter besonders gut mit Worten umgehen können, so ist das bei Kämmerern mit den Zahlen“, erklärte Landrat Thomas Eberth anlässlich der Verabschiedung von Rainer Künzig, seit 2017 Leiter des Zentralen Steuerungs- und Servicebereichs am Landratsamt Würzburg. Denn der Diplom-Verwaltungswirt aus Geroldshausen war zeit seines Berufslebens ein besonderer Könner, wenn es um Zahlen und Finanzen ging.

34 Jahre lang arbeitete Rainer Künzig fürs Landratsamt Würzburg. Seine berufliche Laufbahn begann er nach dem Wehrdienst 1979 bei der Bezirksfinanzdirektion Würzburg, und konnte mit dem Wechsel ins Amt für Verteidigungslasten Würzburg bereits 1982 die Urkunde als „Diplom-Verwaltungswirt (FH)“ entgegennehmen. 1985 erfolgte die Berufung ins Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Freistaat Bayern, welches Künzig 1988 mit dem Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Landkreis Würzburg eintauschte. Beim Landratsamt Würzburg arbeitete er zunächst im Kreisrechnungsprüfungsamt, wo er auch gleich die stellvertretende Leitung übernahm.

Ehrenamtlicher Bürgermeister von Geroldshausen

Seit 1991 bereits Gemeinderat in Geroldshausen, stellte er sich 1996 in der Kommunalwahl dem Wettbewerb um den Bürgermeistersessel seiner Heimatgemeinde. Sechs Jahre lang übte er das Amt des ehrenamtlichen 1. Bürgermeisters aus. Dem Gemeinderat von Geroldshausen und Moos ist Rainer Künzig auch danach bis heute treu geblieben, wo seine Expertise geschätzt wird.

Die höhere Verantwortung im Landratsamt vertrug sich nach den sechs Jahren nicht mehr mit dem Ehrenamt als Bürgermeister. Denn zum 1. Juni 2001 wurde er dem Zentralen Fachbereich 2 – Finanzen, Liegenschaften und Zentrale Dienste zugewiesen und zugleich auch zum Leiter dieses wichtigen Fachbereichs ernannt. 2007 bis 2010 absolvierte Künzig erfolgreich den Aufstieg in den höheren nichttechnischen Verwaltungsdienst. Der Erfolg dieser Mühen ließ nicht lange auf sich warten: 2012 wurde ihm die stellvertretende Leitung des Zentralen Steuerungs- und Servicebereichs (ZB) übertragen, 2017 – mit dem Ausscheiden von Dieter Krug in den Ruhestand – dann auch die Leitung des ZB.

Als oberster Kämmerer des Landkreises war Rainer Künzig jahrelang ein wichtiger, vielgefragter Experte in den Fraktionssitzungen des Kreistags, wenn es um die Vorberatungen zum Kreishaushalt ging. Dafür dankten ihm beim Abschied in den Ruhestand die stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer gemeinsam mit den weiteren Stellvertreterinnen und Stellvertretern des Landrats, Karen Heußner, Waldemar Brohm und Felix von Zobel sehr herzlich.

Wichtiger Berater der Landräte

Landrat Thomas Eberth betonte in seiner Laudatio: „Für mich als Landrat – und ganz sicher auch für meine Vorgänger – waren Sie in den Wochen und Monaten vor der Sitzung zum Kreishaushalt und danach ein wichtiger Berater, Mahner, Vordenker, der gemeinsam mit der Kämmerei den Haushalt vorbereitete und mit mir über die strittigen Ansätze und Planungen diskutierte. Bei einem Haushaltsvolumen von rund 203 Millionen Euro in diesem Jahr kam da einiges zusammen … und heuer, wo wir zum ersten Mal seit vielen Jahren die Kreisumlage erhöhen mussten, waren gute Argumente besonders wichtig! Für diese kompetente, sachliche, taktisch und strategisch kluge und immer vertrauensvolle Zusammenarbeit – nicht nur in Sachen Kreishaushalt – möchte ich mich bei Ihnen heute ausdrücklich und von ganzem Herzen bedanken!“

Immer wieder Glück im Leben gehabt

Rainer Künzig sprach in seinen Abschiedsworten vom Glück, das ihn sein ganzes Leben lang begleitet hat und für das er dankbar ist: „Ich hatte Glück, beruflich die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt zu treffen, die richtigen Kollegen zu haben, und auch Glück, durch Vorgesetzte gefördert worden zu sein. Vor allem aber auch Glück, eine lebensbedrohliche Krankheit überlebt zu haben. Das ist das größte Glück überhaupt, heute gesund mit Ihnen meinen Abschied in den Ruhestand feiern zu können.“

Für das Kommunalunternehmen des Landkreises dankte Vorständin Eva von Vietinghoff-Scheel: „Sie waren immer pragmatisch – und das hat uns als Kommunalunternehmen gutgetan.“ Sein unternehmerisches, erfolgsorientiertes Denken und sein Ideenreichtum bleiben den Kollegen im KU immer in guter Erinnerung.

Für den Personalrat dankte Lisa Haaf für die gute Zusammenarbeit über viele Jahre hinweg und wünschte für den neuen Lebensabschnitt ebenso alles Gute wie Thomas Huppmann, Chef des Jobcenters, für die Geschäftsbereichsleiterinnen und -leiter des Landratsamtes. Musikalisch wurde die kleine Feier im Landratsamt von Lucas Marcel Körber mit der Gitarre umrahmt.

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