Kompakt, praktisch, umweltfreundlich: Klapp- und Falträder gelten als clevere Mobilitätslösung für Pendler, Camper und Stadtradler. Doch wie sicher und zuverlässig sind die faltbaren Zweiräder wirklich? Dieser Frage ist der ADAC in einem aktuellen Praxistest nachgegangen – mit aufschlussreichen Ergebnissen.
Vielseitige Mobilitätshelfer im Praxistest
Klappräder sind nicht nur platzsparend und ideal für die Mitnahme in Bahn oder Auto – sie stehen auch für einen modernen, umweltbewussten Lebensstil. Ob für die letzte Meile zwischen Bahnhof und Büro, den Campingurlaub oder tägliche Stadtwege: Falt- und Klappräder erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Der ADAC hat 2025 acht aktuelle Modelle getestet und auf Kriterien wie Fahrverhalten, Haltbarkeit, Bremsleistung und Ausstattung untersucht.
Das Ergebnis: Vier der getesteten Räder schnitten mit der Note „gut“ ab, drei erreichten ein „befriedigend“, eines nur ein „ausreichend“. Die Bewertung basiert auf umfassenden Labortests, realitätsnahen Praxiserprobungen sowie Belastungsversuchen zur Haltbarkeit.
Testsieger mit kleinen Schwächen: Brompton G Line

Den ersten Platz sicherte sich das Modell G Line des britischen Herstellers Brompton. Es überzeugte mit exzellentem Fahrverhalten, hoher Stabilität sowie Vielseitigkeit auf verschiedensten Untergründen. Durch drei erhältliche Rahmengrößen lässt sich das Rad individuell anpassen – ein klarer Pluspunkt für die Ergonomie.
Kritik gab es allerdings bei der Ausstattung: Weder Lichtanlage noch Seitenständer sind im Lieferumfang enthalten – ein Mangel, der angesichts des stolzen Preises von rund 3.000 Euro negativ ins Gewicht fällt.
Sicherheitsbedenken: Rahmenbruch bei Titanrad

Ein echtes Sicherheitsrisiko offenbarte sich beim Modell Vello mit Titanrahmen. In den Haltbarkeitstests kam es zu einem Rahmenbruch – ein ernstzunehmendes Problem, das zwar laut ADAC nicht zwangsläufig zu einem Sturz führen muss, aber dennoch die strukturelle Zuverlässigkeit infrage stellt.
Auch die Bremsleistung war bei mehreren Modellen kritisch zu bewerten. Besonders bei nasser Witterung zeigten das Decathlon Fold 500 und das Tern Link D7i deutliche Schwächen. Beide Modelle verfehlten die Anforderungen in dieser Kategorie klar – ein Risiko, das im Alltag nicht unterschätzt werden darf.
Das richtige Rad für den richtigen Zweck

Ein interessantes Fazit aus dem ADAC-Test: Nicht automatisch ist der Testsieger auch die beste Wahl für alle Nutzerinnen und Nutzer. Die Anforderungen variieren stark – etwa zwischen dem sportlichen Wochenendradler und dem Pendler, der sein Rad täglich im Zug mitführt. Einige Modelle punkten mit besonders geringem Gewicht und einfacher Klappmechanik, andere mit Geländetauglichkeit oder hoher Traglast.
Die individuelle Nutzung sollte daher bei der Kaufentscheidung stets im Vordergrund stehen. Der ADAC gibt klare Empfehlungen für unterschiedliche Einsatzbereiche und verdeutlicht: Für nahezu jeden Zweck gibt es ein passendes, sicheres Modell.
Öffentlicher Nahverkehr: Einheitliche Regeln gefordert
Ein großer Vorteil von Klapp- und Falträdern ist ihre theoretisch einfache Mitnahme im öffentlichen Verkehr. Weil sie sich auf Gepäckstückgröße reduzieren lassen, dürfen sie in vielen Regionen kostenfrei transportiert werden. In der Praxis zeigt sich jedoch: Die Beförderungsbedingungen sind nicht bundesweit einheitlich geregelt.
So gibt es von Bundesland zu Bundesland, teils sogar von Verkehrsverbund zu Verkehrsverbund, unterschiedliche Vorgaben. Der ADAC spricht sich daher für klare und einheitliche Regelungen aus, um den Radtransport für Pendlerinnen und Pendler planbarer und unkomplizierter zu gestalten.
Fazit
Der ADAC-Test 2025 zeigt: Klapp- und Falträder sind eine innovative und nachhaltige Mobilitätslösung – aber nicht ohne Schwächen. Während einige Modelle in puncto Fahrverhalten, Ergonomie und Vielseitigkeit glänzen, gibt es bei der Sicherheit noch Nachholbedarf. Besonders Bremsleistung und Materialqualität sollten beim Kauf genau geprüft werden.
Für Verbraucher gilt: Nicht allein auf das Testergebnis schauen, sondern das Rad passend zum eigenen Einsatzzweck wählen. Wer ein hochwertiges Modell mit guter Ausstattung und solider Technik sucht, wird fündig – doch auch ein genauer Blick auf Details kann entscheidend sein.
Tipp der Redaktion: Wer regelmäßig mit Bahn oder Bus unterwegs ist, sollte sich vor dem Kauf über die Mitnahmeregeln im jeweiligen Verkehrsverbund informieren – und am besten auch gleich ausprobieren, wie sich das Wunschrad zusammenklappen und transportieren lässt.