Sonntag, Juni 1, 2025
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Arzneipflanze des Jahres 2025: Die Gemeine Schafgarbe – Ein uraltes Heilkraut mit moderner Wirkung

Sie ist robust, wächst am liebsten auf heimischen Wiesen und begleitet die Menschheit schon seit Jahrtausenden: Die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) wurde vom Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2025 gewählt. Ihre Inhaltsstoffe sind ein echtes Naturheilmittel – ob bei Magenbeschwerden, Krämpfen oder Entzündungen.

Eine Pflanze mit Geschichte

Schon der griechische Krieger Achilles soll die Wunden seiner Soldaten mit der Schafgarbe behandelt haben. Deshalb trägt sie in der Wissenschaft auch seinen Namen: Achillea millefolium. Der deutsche Name „Schafgarbe“ geht dagegen auf die Nutztiere zurück, die die zarten, fein gefiederten Blätter der Pflanze gern fressen – die zähen Stängel lassen sie dabei stehen. Der Wortstamm „Garbe“ stammt aus dem Althochdeutschen „garwe“ und bedeutet so viel wie „heilen“.

Die weißblühende Wiesenpflanze zeigt sich vom Sommer bis in den Herbst in voller Pracht und ist nicht nur schön anzusehen, sondern ein echtes Kraftpaket: Bitter- und Gerbstoffe, ätherische Öle, Flavonoide und das entzündungshemmende Chamazulen machen die Schafgarbe zu einem vielseitig einsetzbaren Naturheilmittel.

Wirkung und Anwendung

Die Schafgarbe wird heute vor allem in Form von Tees, Tinkturen, Dragees oder homöopathischen Urtinkturen genutzt. Ihre Inhaltsstoffe wirken krampflösend, entzündungshemmend, verdauungsfördernd und schmerzlindernd – sowohl bei innerlicher als auch bei äußerlicher Anwendung.

Innerlich angewendet, hilft die Schafgarbe:

  • bei Appetitlosigkeit

  • bei leichten, krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden

  • bei Völlegefühl, Blähungen und Flatulenz

  • bei menstruationsbedingten Krämpfen

Äußerlich angewendet, lindert sie:

  • kleine, oberflächliche Wunden

  • leichte Haut- und Schleimhautentzündungen

  • Hautirritationen (z. B. durch Cremes oder Salben mit Schafgarbenextrakt)

  • krampfartige Schmerzen im Beckenbereich (z. B. durch Sitzbäder)

Zubereitungstipps für zu Hause

Teeaufguss:
Zwei Gramm getrocknetes Schafgarbenkraut oder -blüten mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergießen und 10–15 Minuten ziehen lassen. Danach abseihen und langsam trinken.

Sitzbad:
100 Gramm getrocknetes Schafgarbenkraut mit ein bis zwei Litern kochendem Wasser übergießen, 20 Minuten ziehen lassen und anschließend dem Badewasser zugeben.

Wichtige Hinweise zur Anwendung

Schafgarbe gehört zur Familie der Korbblütler – Menschen mit einer Allergie gegen diese Pflanzenfamilie sollten daher vorsichtig sein oder ganz auf die Anwendung verzichten. Auch wenn Schafgarbe ein bewährtes Hausmittel ist, ersetzt sie keine ärztliche Diagnose oder Therapie. Lassen Sie sich bei Unsicherheiten am besten in Ihrer Apotheke vor Ort beraten. Halten Beschwerden länger an, sollte unbedingt eine ärztliche Praxis aufgesucht werden.


Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung. Sie stellen keine medizinische Beratung dar und ersetzen nicht den Besuch bei einem Arzt oder einer Ärztin.


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