WÜRZBURG. Sechs neue Klassenzimmer, ein Musikzimmer mit Instrumentenraum, eine Schülerbibliothek, drei Besprechungsräume, einen Vorlesungsraum und eine Tiefgarage mit 28 PKW- und 6 Motorrad-Stellplätzen – der dringend benötigte Erweiterungsbau des Wirsberg-Gymnasiums konnte vor zahlreichen Gästen seiner Bestimmung übergeben werden.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt freute sich, den Erweiterungsbau mit ca. 1050 Quadratmetern einweihen zu können. Waren doch in der Planungs- und Bauphase einige, teilweise nicht vorhersehbare, Schwierigkeiten zu meistern, beginnend mit archäologischen Funden, über die Verlegung einer Fernwärmeleitung, die durch das Grundstück der Schule führt, und Schutzmaßnahmen für die Bäume an der Mauer zur Tiepolostraße, bis hin zu Verzögerungen aufgrund von Corona und den dadurch verursachten Lieferengpässen und Personalausfällen.
Eine Vorentwurfsstudie für eine Erweiterung des Wirsberg-Gymnasiums wurde bereits 2012 erstellt, da nach dem von der Regierung von Unterfranken geprüften Raumbedarfsplan ein erhebliches Flächendefizit bestand. 2014 stellte der Stadtrat dann mit einem ersten Projektbeschluss die Weichen für die Erweiterung. Im Juli vor drei Jahren fand der erste Spatenstich statt und im Oktober 2020 konnte, coronabedingt nur in sehr eingeschränktem Rahmen, das Richtfest begangen werden.
„Mit dieser Baumaßnahme wird nicht nur der Raummangel behoben, der dazu geführt hat, dass Klassen in das Gebäude der Volkshochschule in der Münzstraße ausgelagert werden mussten. Es werden auch ein barrierefreier Zugang für das gesamte Haus geschaffen und die Parksituation verbessert.
Der Bau der Tiefgarage führt zudem zu einer städtebaulichen Aufwertung des Areals. Das Reuererviertel ist durch eine historische Gassensituation gekennzeichnet.
Die Fläche vor dem Wirsberg-Gymnasium mit der Orpheus-Statue von Otto Sonnleitner ist der einzige quasi öffentliche Platz im Quartier. Bisher konnte sie diese Funktion aber nicht erfüllen, da sie großenteils als Parkplatz genutzt wurde. Mit der Tiefgarage wurde der erforderliche Ersatzparkraum geschaffen, sodass demnächst mit der Umgestaltung des „Orpheusplatzes“ als Pausenhof und Freifläche begonnen werden kann“, so Christian Schuchardt.
Die Gesamtkosten für den Neubau in Höhe von 7,35 Millionen Euro umfassen eine staatliche Zuweisung nach Art. 10 FAG in Höhe von 2,64 Millionen Euro und einen städtischen Eigenanteil von 4,71 Millionen Euro.
„Ich bin glücklich darüber, dass wir die räumlichen Voraussetzungen dafür schaffen konnten, dass das Wirsberg-Gymnasium seinen Bildungsauftrag auch in Zukunft erfolgreich erfüllen kann. Würzburgs ältestes Gymnasium kann nicht nur auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken; mit seinem spezifischen Profil ist es weiter eine tragende Säule und wesentliche Bereicherung des schulischen Angebots in Stadt und Landkreis“, so Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
Musikalische Beiträge der Klasse 5b, ein gelungener Vortrag von Wilhelm Buschs „Max und Moritz 5. Streich“, das Klavierstück „Ein Seufzer“ von Franz Liszt, virtuos vorgetragen von Timofej Molodchinin, 7b, und ein Violinstück, das die beiden Musiklehrer Harald Kraus und Lukas Liebald zum Besten gaben, umrahmten die Reden von Schulleiter Christian Raith, Vizepräsident der Regierung von Unterfranken, Jochen Lange, den Architekten Karl-Heinz Rösch und Michael Hetterich (ARGE Rösch/Hetterich) und die Segnung des Anbaus durch Pater Michael, dem Prior des benachbarten Reurerklosters.