Kaum etwas finden Hundefans niedlicher als Welpen. Doch auch wenn die jungen Vierbeiner einem schnell den Kopf verdrehen: Muss es bei der Anschaffung eines Hundes eigentlich immer ein Welpe sein? Tatsächlich sind Junghunde nicht für jeden geeignet – dann kann es sinnvoll sein, sich einen älteren Hund zuzulegen.
Anspruchsvolle und zeitintensive Erziehung
Hundewelpen sind „süß“. Für viele ist das schon Grund genug, sich für ein junges Tier zu entscheiden. Gleichzeitig hoffen sie, so die gegenseitige Bindung zu stärken und den Hund nach eigener Vorstellung erziehen zu können.
Und in der Tat werden in den ersten Wochen und Monaten wichtige Grundlagen für das spätere Verhalten der Tiere gelegt. Auch die Gewissheit, seinen Liebling aufwachsen zu sehen, kann für Hundehalter ein erwärmendes Gefühl sein.
Doch man sollte sich nicht zu sehr von den tapsigen Bewegungen und dem süßen Aussehen blenden lassen. Und sich vor der Entscheidung für einen Hund grundsätzlich überlegen, wie es um die eigene Lebenssituation bestellt ist. Denn gerade in den ersten 18 Monaten sind die Jungtiere anspruchsvoll und verlangen viel Zeit. Wer viel beschäftigt ist oder aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nur selten aktiv sein kann, tut weder sich noch dem Welpen einen Gefallen. Außerdem kommen auch Hunde in die Pubertät. „Durch die hormonellen Veränderungen kann bereits Erlerntes auch schnell mal über Bord fliegen“, erklärt Franziska Obert, Expertin der Agila Haustierversicherung. Davon dürfe man sich keineswegs verunsichern und frustrieren lassen.
Auch im Alter anpassungsfähig
Insbesondere für unerfahrene Hundefans sind daher ältere Hunde eine sinnvolle Alternative. Sie sind häufig gelassener, belastbarer und meistens auch schon stubenrein. Ihre Pflege und Betreuung ist demnach in der Regel weniger anspruchsvoll. Langweilig muss es deswegen aber nicht werden.
„Auch ältere Hunde sind in der Lage, Neues zu lernen und sich an eine veränderte Umwelt anzupassen“, erklärt Franziska Obert. Bei der Suche nach erwachsenen Vierbeinern rät die Expertin zum Gang ins Tierheim. „Manche Menschen meiden Tierheime, weil sie fürchten, dort nur verstörte und schwer erziehbare Hunde zu finden“, sagt die Agila Expertin. „Dem ist aber nicht so.“ Denn die Gründe, warum Hunde im Tierheim landen, sind vielfältig.
Neben der Überforderung sind es häufig veränderte Lebensumstände, die Besitzerinnen und Besitzer dazu bewegen, sich von ihren oft gut erzogenen Haustieren zu trennen. Die abgegebenen Hunde freuen sich über ein neues Zuhause und die Beziehung zu ihnen entwickelt sich meist genauso innig und vertraut, als wenn man einen Welpen großzieht.