LANDKREIS WÜRZBURG. Bei seinem Besuch in Unterpleichfeld am Montag, 12. September 2022 überbrachte Umweltminister Thorsten Glauber endlich die gute Nachricht, dass sich der Freistaat mit 75 Prozent an den Kosten der Machbarkeitsstudie zum Wasserproblem der Bergtheimer Mulde beteiligen wird. Das heißt, dass von den rund 200.000 Euro veranschlagten Kosten 150.000 Euro vom Umweltministerium übernommen werden.
Bereits im August 2021 hatten sich Landrat Thomas Eberth, die Bürgermeister von Oberpleichfeld, Bergtheim und Hausen sowie die Vertreter des Bewässerungsvereins Bergtheimer Mulde zusammengeschlossen, um das Problem des sinkenden Grundwasserspiegels und der Grundwasserneubildungsrate in der Bergtheimer Mulde wissenschaftlich fundiert gemeinsam zu erforschen und dann auch zu lösen. Man unterzeichnete einen Vertrag, der die Finanzierung einer lange geforderten Machbarkeitsstudie für das Bewässerungsproblem und zum Grundwasserschutz der Bergtheimer Mulde sichern soll.
Aus emotionalen Einschätzungen objektive wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen
Die Studie soll den Wassermangel und den Bedarf der Landwirtschaft aus möglichst verschiedenen Blickwinkeln untersuchen. „Es geht dabei gerade nicht nur darum, ob in hochwasserstarken Monaten Wasser aus dem Main gepumpt und zwischengespeichert werden kann, um die Felder zu bewässern, sondern auch um geeignete Bewässerungsmethoden, den Anbau alternativer Feldfrüchte, die Auswirkung der klimatischen Veränderungen auf die Kulturlandschaft bis hin zu Regenspeichern in der Flur. Und es geht weiter vor allem darum, aus subjektiven emotionalen Einschätzungen objektive wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen“, erklärt Landrat Eberth.
Landrat Thomas Eberth betont: „Die Zusage von Herrn Minister Thorsten Glauber, dass der Freistaat die Machbarkeitsstudie zur Untersuchung der zukünftigen Entwicklungen der Kulturlandschaft mit Bewässerungsalternativen in der Bergtheimer Mulde mit 75 Prozent fördern wird, freut mich natürlich sehr! Wir mussten leider lange auf dieses Signal aus München warten, aber nun können wir mit der Ausschreibung für die Machbarkeitsstudie beginnen, damit möglichst bald Konzepte entwickelt werden können, die die Auswirkungen des Klimawandels und der damit einhergehenden Trockenheit auf die landwirtschaftliche Produktion, auf die Wälder und die Kulturlandschaft auch mit dem Thema Artenschutz wissenschaftlich beleuchtet.“
Dabei soll ergebnisoffen nach alternativen Bewässerungsmethoden, nach Varianten der Wasserbereitstellung, aber auch nach gegebenenfalls neuen Feldfrüchten untersucht werden. Auch der Transferprozess des Wassers vom Süden Bayerns nach Norden bei der Trinkwasserversorgung ist ein Beispiel, dass eine Zusammenarbeit notwendig ist. „Dies gilt eben insgesamt beim kostbaren Gut Wasser,“ so der Landrat.
Wichtig ist dem Landrat: „Endlich werden aus subjektiven Emotionen dann objektive Daten für unsere Region. Ich baue hier auf gute Lösungen und auf die Zusammenarbeit von Behörden, den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden und den Landwirtinnen und Landwirten, damit das Grundwasser weiter geschützt und geschont werden kann und dennoch die Bedarfe der Landwirtschaft für den Anbau von regionalen Lebensmitteln berücksichtigt werden können.“