Kleines Kammerensemble neben großer Leinwand: „Küspert & Kollegen“ greifen die Atmosphäre des klassischen Horror–Stummfilms ebenso auf und richten sich an ein Publikum des Jahres 2022: „Unsere Musik klingt nicht wie traditionelle Stummfilm–Musik, sondern zeitgenössisch und unvorhersehbar“, sagt der Veitshöchheimer Gitarrist und Komponist Werner Küspert. Mit Witz, großer Sensibilität, aber auch expressiver Wucht werden die Filme hinreißend neu interpretiert; so lassen die Musiker ein Gesamtbild entstehen, in dem Musik und Film verschmelzen.
„Küspert & Kollegen“ haben sich bereits durch die ganze Frühgeschichte der Kinokunst gearbeitet und sind weltweit unterwegs; In den letzten Jahren waren sie u.a. in Georgien, Malta, Tunesien, Aserbaidschan und Algerien auf Tournee, (u.a. im Auftrag des Goethe Instituts, der Europäischen Union und des Auswärtigen Amts).
Zum Ensemble gehören der Echo–Preisträger Bastian Jütte am Schlagzeug, Henning Sieverts, der zu den bedeutendsten europäischen Kontrabassisten zählt, der Saxophonist und Klarinettist Till Martin (Preis der deutschen Schallplattenkritik, Bayerischer Kunstförderpreis etc.) und natürlich der Kopf und Komponist des Ensembles Werner Küspert an der Gitarre.
Der expressionistische Stummfilm „Nosferatu“, gedreht 1922 von Friedrich Wilhelm Murnau, feiert 2022 seinen 100. Geburtstag und gilt bis heute als eines der prägendsten Werke seiner Ära und international als einer der wichtigsten Meilensteine der frühen Filmgeschichte. Im stimmungsvollen Ambiente des Klosterhofs zeigt die Kulturagentur den Film im Jubiläumsjahr in Kooperation mit der F.W. Murnau–Stiftung.
Samstag, 20.08.2022
Einführung zum Film „Nosferatu“ mit Dr. Guido Böhm 20:30 Uhr
Filmbeginn 21:00 Uhr
Kino-Open-Air
IM INNENHOF DES KLOSTERS WECHTERSWINKEL
VVK: 18 / 12 € | AK: 22 / 15 € | Schüler 5 €
Tickets:
tickets.rhoen-grabfeld.de
Rhön GmbH, Spörleinstr. 11, 97616 Bad Neustadt, 09771 /687606-0
Kloster Wechterswinkel, Um den Bau 6, 97654 Bastheim / Kloster Wechterswinkel, 09773 / 89
72 62.
Karpaten, der Hohen Tatra und in Berlin. Allein dieser aufwendige Drehplan „on location“ ist
neuartig, denn üblicherweise dreht man in Filmstudios. Das Buch von Henrik Galeen folgt der Romanvorlage eng, nur werden kurzerhand statt der englischen Namen und Schauplätze deutsche Varianten verwendet. Aus London wird die fiktive Stadt Wisborg, Stokers Protagonisten Jonathan Harker nennt man Thomas Hutter und aus Graf Dracula macht man Graf Orlok (Nosferatu). Insbesondere die gespenstische Präsenz des Hauptdarstellers Max Schreck mit seinem kahlen Schädel, den spitzen Ohren und Zähnen wird später zu einer Ikone des Schreckens und unzählige Male in der Popkultur zitiert. Betrachtet man den Film heute, so hat der 100 Jahr alte Streifen nichts von seiner Kraft und Relevanz eingebüßt. Im Gegenteil, er wirkt aktueller denn je. Eine mysteriöse Seuche geht um, ein rücksichtsloser Autokrat verbreitet Tod und Schrecken, die Gesellschaft wird
durch Aufruhr und Panik erschüttert; all diese Dinge scheinen uns gerade aus den letzten Jahren, die von Corona und Ukrainekrieg geprägt wurden, nur allzu vertraut. Und trotz aller echten oder nur gefühlten Beziehung zur Jetztzeit hat Regisseur F.W. Murnau in seiner Sinfonie des Grauens am Ende eine Erlösung vorgesehen. Wenn der Vampir durch eine liebende Frau den Sonnenaufgang vergisst, so endet der Fluch.