Dienstag, 26. November 2024
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Fotografische Reise durch Polen, Ungarn und Deutschland ist zugleich eine Mahnung für Frieden

Nach einer zehnjährigen Reise durch drei Länder wurde nun mit einer Finissage im Würzburger Rathaus die Wanderausstellung „Vielerlei Wiederaufbau“ beendet.

Städte in Polen, Deutschland und Ungarn waren die Schauplätze der Exposition, Städte, die im Zweiten Weltkrieg zerstört worden waren: Torun/Thorn, Szcecin/Stettin, Warszawa/Warschau, Schweinfurt, Wroclaw/Breslau, Krakow/Krakau, Aschaffenburg, Gdansk/Danzig, München, Budapest und Olsztyn/Allenstein. Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit bereits vor zehn Jahren zwischen der Polnischen Historischen Mission und dem Stadtarchiv Würzburg.

Die Bilder zeigen, dass dem Wiederaufbau eine nahezu völlige Vernichtung der historischen Stadtzentren vorausging: Die Zerstörung von Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg, von Breslau, Danzig und Warschau sind Beispiele für das unermessliche menschliche Leid, das Hitler-Deutschland mit dem 2. Weltkrieg verursacht hat – und zugleich zeigen sie „bewundernswerte Aufbauleistungen auf der Basis unterschiedlicher Geschichtsstrukturen der Länder“, so Oberbürgermeister Christian Schuchardt bei der Finissage. Er betonte: „Die Zerstörung zahlloser Städte und das Leiden der Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg stehen exemplarisch für Grausamkeit und Sinnlosigkeit jedes Krieges. Ihre Ausstellung ist damit heute aktueller als bei ihrer Entstehung und hat dadurch eine zusätzliche, bedrückende Aktualität erhalten. Aber sie macht Hoffnung, dass auch in der Ukraine auf die Zerstörung ebenfalls ein Wiederaufbau folgen wird.“

Blick in die Ausstellung. Foto (c): Claudia Lother

Schuchardt wies bei der Finissage darauf hin, dass die Ausstellung aus einer wissenschaftlichen Tagung hervorging, die im Jahr 2011 unter dem Titel „Vielerlei Wiederaufbau. Erfahrungen und Wahrnehmungen bei der Erneuerung zerstörter Stadtbilder“ ebenfalls hier in Würzburg stattgefunden hatte. Organisator der Tagung wie auch der Ausstellung war die Polnische Historische Mission, eine Einrichtung der Nikolaus-Kopernikus-Universität Torun, die seit 2009 an der hiesigen Julius-Maximilians-Universität angesiedelt ist. Die Polnische Historische Mission unterstützt die Kooperation zwischen polnischen und deutschen Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaft und die Forschung zu Themen aus der deutsch-polnischen Geschichte. „Sie leistet einen bedeutenden Beitrag zur positiven Entwicklung der Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern“, so Schuchardt. „Deshalb begrüße ich es nachdrücklich, dass sie sich nicht im akademischen Elfenbeinturm verschanzt, sondern die Öffentlichkeit regelmäßig an ihrer Arbeit teilhaben lässt.“

Dr. Renata Skowrońska, die Leiterin der Polnischen Historischen Mission in Würzburg, führte aus, dass die Ausstellung Optimismus bringen wollte und die Hoffnung, auch die Ukraine werde einen baldigen Wiederaufbau erfahren. Wie gut die Ausstellung an allen ihren Schauplätzen ankam, belegte sie mit einer kurzen Bilderschau, die von Würzburg nach Polen und Ungarn führte und wieder zurück. Altbürgermeister Dr. Adolf Bauer, der die Ausstellung von Beginn an mit begleitete und selbst u.a. in Danzig und Krakau dabei war, betonte die Bedeutung der Aufarbeitung der geschichtlichen Verhältnisse und die Leistungen der Polnischen Historischen Mission, die weit über die Grenzen Würzburgs beachtet würden. „Wir sind stolz darauf, dass die Polnische Historische Mission bei der Fakultät der Geschichtswissenschaften der Universität Würzburg gut beheimatet ist.

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