ALITZHEIM. Die Baumschule Gerlach kann jetzt doch bis Ende 2025 weitermachen. „Vor allem dem Landtagabgeordneten Paul Knoblach danke ich für seine großartige Hilfe, maßgeblich geholfen haben aber auch die Unterstützer-Unterschriften von über 600 unserer Kunden“, so Stefan Gerlach in einer vom Schweinfurter Büro des Grünen MdL verschickten Pressemitteilung.
Betreiber Stefan Gerlach war die seit 1994 betriebene Pachtfläche in Alitzheim von der Gemeinde Sulzheim zum Jahresende 2022 gekündigt worden, um dort ein Neubaugebiet zu schaffen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen von Gerlach, wenigstens noch bis zu seinem regulären Renteneintritt im Dezember 2025 weiterarbeiten zu können, wandte sich der Baumschulenbetreiber mit einer Petition an den Bayerischen Landtag.
Gerlach hatte darin eine Reihe alternativer Möglichkeiten für potenzielle Bauherren aufgezeigt und angeregt, den Teil des Neubaugebietes auf dem heutige Baumschulen-Areal erst ab 2026 zu erschließen. Mit diesen Vorschlägen zuvor auch schon gegenüber der Gemeinde war er dort aber auf wenig Gegenliebe gestoßen. „Die Petition war unsere letzte Chance“, erklärt Brigitte Gerlach. Unterstützend sammelten die Eheleute im Dorf und bei Kunden Unterschriften. Die unerwartet von über 600 Mitbürgern und teils langjährigen Kunden unterzeichneten Listen überreichten die Gerlachs auf Vermittlung von Knoblach persönlich im Maximilianeum in München.
Der Petitionsausschuss regte dann in seiner März-Sitzung eine Kompromisslösung an. Die Gemeinde lenkte nach weiteren für die Gerlachs bangen Wochen ein. Nachdem ein Punkt im Gemeindevorschlag – der geforderte Rückbau der gepachteten Gebäude durch Gerlachs – zurückgenommen wurde, stimmte Stefan Gerlach Anfang dieser Woche dem nun bis Ende 2025 laufenden modifizierten Pachtvertrag zu. „Wir haben schon die eine oder andere Kröte schlucken müssen, aber trotz allem überwiegt jetzt erstmal die Freude darüber, dass wir weiterhin für unsere vielen Kunden da sein können“, erklärt Stefan Gerlach.
Knoblach nannte die Unterschriften so vieler Bürger*innen ein „gewichtiges Zeichen“. Wichtig seien aber auch die Unterstützung durch die Gärtnerkollegen und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg-Kitzingen gewesen, die sich für den Fortgang der Baumschule eingesetzt hatten. „Die Existenz der Gerlachs ist jetzt gesichert“, weitere Manöver seitens der Gemeinde sollten ausgeschlossen sein, so Knoblach abschließend.