LANDKREIS WÜRZBURG. Seit 1. Oktober 2021 darf sich der Landkreis Würzburg als staatlich anerkannte Öko-Modellregion (ÖMR) bezeichnen. Damit hat er sich das Ziel gesetzt, den Öko-Landbau in der Region zu stärken und mehr Bio aus der Region auf die Teller der Region zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Projektmanagement der Öko-Modellregion durch das Beraternetzwerk unterstützt.
Unterstützung mit Fachwissen, Netzwerk, Ort- und Branchenkenntnis
Um die Vielfalt an Ideen für den Öko-Landbau im Landkreis in Projekte zu überführen und regionale Bio-Wertschöpfungsketten zu stärken, braucht es nicht nur ein Projektmanagement, sondern vor allem auch viele Engagierte, die z.B. mit Orts- bzw. Branchenkenntnis, Fachwissen oder Kontakten zu weiteren Mitstreitern die Ziele der Öko-Modellregion unterstützen.
„Mit Ihrer Beteiligung an der heutigen Veranstaltung bringen Sie ganz deutlich Ihre Motivation zum Ausdruck, gemeinsam für den Ökolandbau in der Region aktiv zu sein. Wir freuen uns, Sie als festen Unterstützerkreis an unserer Seite zu haben“, begrüßte Rico Neubert, Leiter der Abteilung Regionalmanagement, Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung am Landratsamt Würzburg die Teilnehmenden.
Insgesamt haben knapp 20 Personen ihre Unterstützung für die Arbeit im Beraternetzwerk der Öko-Modellregion bekundet. Darunter Bio-Landwirte und -Landwirtinnen aus dem Norden, Süden, Osten und Westen des Landkreises, Vertreterinnen der örtlichen Behörden mit Arbeitsschwerpunkten Landwirtschaft, Ernährung oder ländliche Entwicklung sowie Vertreter und Vertreterinnen aus Erzeugergemeinschaften und Verbänden von Weinbau über Streuobst bis hin zur Landschaftspflege und der Stadt Würzburg.
Kennenlernen und aktueller Stand der Öko-Modellregion
Bei der bunten Zusammensetzung ging es im ersten Treffen zunächst um das gegenseitige Kennenlernen im neuen Gremium. Es zeigte sich, dass das Netzwerk bereits gut aufgestellt ist, aber durchaus noch durch Akteure aus dem Bereich Lebensmittelhandwerk und –verarbeitung unterstützt werden sollte. Hier muss zukünftig verstärkt an der Vernetzung gearbeitet werden.
Um alle auf einen gemeinsamen Stand zu den Handlungsfeldern und Aktivitäten der Öko-Modellregion zu bringen, gab Öko-Modellregionsmanagerin Janina Herrmann im Anschluss einen Überblick über die aktuellen Schwerpunkte ihrer Arbeit.
Für das Handlungsfeld „Vermarktung stärken“ spielt das Thema Gemeinschaftsverpflegung eine große Rolle. Ziel ist, mehr regionale Bio-Produkte in die Küchen von Kitas, Schulen, Kantinen und Großküchen zu bringen. Gemeinsam mit dem Team der Gemeinschaftsverpflegung am AELF Kitzingen-Würzburg konnte ein Bio-Regio-Kochworkshop umgesetzt und eine erste Übersicht an möglichen Bezugsquellen von Bio-Produkten aus der Region erstellt werden. Diese Liste gilt es nun fortlaufend zu ergänzen. Hierfür wurde eine Online-Umfrage erstellt, die auf der Homepage der Öko-Modellregion zu finden ist. Im regen Austausch der Teilnehmerinnen zum Thema Gemeinschaftsverpflegung zeigten sich auch gleich die Herausforderungen, die es in diesem Arbeitsfeld noch zu bewältigen gilt, zum Beispiel im Bereich Warenbeschaffung und Logistik, aber auch bezüglich Preisdruck und benötigtem Verarbeitungsgrad der Produkte in den verschiedenen Küchen. Mit den vorhandenen Kontakten und Netzwerken im Beraternetzwerk sollen nun weitere Gespräche mit Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung in Stadt und Landkreis Würzburg gesucht werden.
Neben der Gemeinschaftsverpflegung konnten auch im Handlungsfeld „Öko-Modellregion erleben“ erste Veranstaltungsformate zum ökologischen Landbau und zu Bio-Lebensmitteln in der Region angestoßen werden. So z.B. Mitmachaktionen und Hofführungen im Rahmen der Bio-Erlebnistage die von August bis Oktober stattfinden. Anfang Oktober wird es außerdem eine Veranstaltungsreihe zum Thema Lebensmittelverschwendung vermeiden und Ressourcen schonen geben – in Anbetracht der aktuellen Klima- und Energiekrise wichtiger als je zuvor.
Veranstaltungsformate wie die Aktionstage sind nur möglich, wenn möglichst viele Bio-Engagierten unterstützen, so Projektmanagerin Janina Herrmann. „Hier zeigt sich, was wir alles bewirken können, wenn möglichst viele Akteure zusammenarbeiten“, betont Herrmann und freut sich, dass alle Teilnehmerinnen auch beim nächsten Treffen im November wieder mit dabei sein werden.