BAD KISSINGEN. Die grenzüberschreitende Welterbestätte „The Great Spa Towns of Europe“, „Die bedeutenden Kurstädte Europas“, ist Zeugnis des europäischen Kurphänomens und steht für den Austausch innovativer Ideen, welche die Entwicklung von Medizin, Balneologie und Freizeitgestaltung von etwa 1700 bis in die 1930er Jahre beeinflussten.
Bad Kissingen ist als Teil der „Great Spa Towns of Europe“ UNESCO-Welterbe! Diese Nachricht ging im letzten Jahr sprichwörtlich um die Welt.
Im vergangenen Jahr wurde die Aufnahme in die Welterbeliste in einem großen Festakt im Regentenbau gefeiert. Zudem wurden bereits viele Weichen gestellt, neue Entwicklungen vorangetrieben und Maßnahmen initiiert. Was aber bisher noch gefehlt hat, ist die offizielle Übergabe der Verleihungsurkunde. Und dieser Akt wurde heute feierlich vollzogen.
Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, und Dr. Birgitta Ringbeck, Auswärtiges Amt, Koordinierungsstelle UNESCO-Welterbe, überreichten gemeinsam in Bad Kissingen die UNESCO-Welterbe-Urkunde offiziell an Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel.
Umrahmt wurde die Festveranstaltung von einem Ensemble der Städtischen Musikschule. Das Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen hatte mit einem Standkonzert alle Gäste auf das Festereignis musikalisch eingestimmt.
„1882 hat König Ludwig II., König von Bayern, Kissingen zum Bad erhoben. 138 Jahre später, 2021, hat nun die UNESCO Bad Kissingen in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen. Wir sind stolz auf unsere Vergangenheit und werden mit ihr unsere Zukunft gestalten.“ betont Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel.
Auch Kunstminister Markus Blume hebt hervor: „Olympisches Gold der Denkmalpflege für Bad Kissingen – die zehnte Welterbestätte in Bayern! Bad Kissingen zählt nun offiziell zu den elf bedeutendsten europäischen Kurstädten. In Franken und ganz Bayern wussten wir bereits zuvor: Bad Kissingen ist prachtvoll, lebendig und mondän! Wir sind stolz auf unser reiches kulturelles Erbe in Bayern. Herzlichen Glückwunsch!“
Dr. Birgitta Ringbeck führt aus: „Als Welterbe gehört Bad Kissingen zur Serie der elf bedeutendsten Kurstädte in sieben europäischen Ländern. Der Weg zum Welterbe hat eindrucksvoll gezeigt, wie fruchtbar die europäische Zusammenarbeit ist!“
Die Bedeutung der Urkundenübergabe dokumentierte auch der Eintrag der beiden Ehrengäste in das Goldene Buch der Stadt. Dieses enthält die Unterschriften und Grußadressen von hoch – und höchstgestellten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens seit mehr als 130 Jahren.
Kulturreferent und Projektleiter Peter Weidisch freute sich über den Staatsbesuch im bayerischen Staatsbad: „Dass wir dieses Welterbe heute hier genießen können, verdanken wir nicht nur der Stadt, den Bürgerinnen und Bürgern, den Gästen aus aller Welt, sondern auch den Wittelsbachern, dem Königreich Bayern und dem Freistaat Bayern, die gezielt Bad Kissingen von München aus förderten. Das Bad Kissinger Erbe ist also auf ganz besondere Art und Weise ein bayerisches Welterbe, welches mit der ganzen Welt und Europa geteilt wird. An diesem Tag schreiben wir die Geschichte weiter.“
„Die Urkundenübergabe ist für uns nicht nur Freude, sondern auch ein klares Bekenntnis zur Verantwortung für das Erbe der Menschheit. Die Aufnahme in die Welterbeliste ist für uns auch ein klares Bekenntnis zur Charta der Vereinten Nationen und zur Friedensförderung, zu der die Welterbestätten einen Beitrag leisten. Vielleicht ist die Notwendigkeit einer Friedensförderung so aktuell und wichtig wie vielleicht seit der Gründung der UNESCO im Jahr 1945 nicht mehr“, schließt Site Managerin Anna Maria Boll an.
Die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gäste des Weltbades konnten das Welterbe in Bad Kissingen im Anschluss an die Festveranstaltung bei zwei kostenfreien Sonderführungen erkunden.