LANDKREIS HASSBERGE. Der Krieg in der Ukraine macht sehr betroffen und aktiviert eine große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung – auch im Landkreis Haßberge. Über 60.500 Euro an Geldspenden sind bereits auf dem Spendenkonto für die Ukrainehilfe eingegangen. Mit dem Geld hilft der Landkreis gezielt den Menschen in der Region Mostyska, zu der die polnische Partnerstadt Klobuck freundschaftliche Beziehungen pflegt. Die Verwaltung aus Klobuck hat bereits viele Flüchtlinge aus ihrer ukrainischen Partnerregion aufgenommen und Landrat Wilhelm Schneider um Unterstützung bei Hilfstransporten gebeten. Unter Einbindung seiner Haßberg-Kliniken, ist es dem Landkreis bereits gelungen, mehrere Transporte mit dringend benötigtem Insulin sowie Notfallmedikamenten, Verbandsmaterial, Babynahrung und Bettwäsche nach Polen zu organisieren. Von der Sammelstelle in Klobuck wurden die Hilfsgüter dann in die Ukraine gebracht. Der frühere Klinik-Chef Stephan Kolck kümmert sich federführend um die Organisation der Hilfslieferungen.
„Für die spürbare Solidarität und die Hilfsbereitschaft sind wir sehr dankbar“, so Landrat Wilhelm Schneider. „Die Betroffenen freuen sich sehr über unsere schnelle und unbürokratische Hilfe“. Der Landkreis Haßberge steht weiterhin eng an der Seite seiner polnischen Freunde und wird sie auch in Zukunft nach Kräften unterstützen. Dabei wird genau darauf geachtet werden, welche Materialien jeweils aus der Ukraine angefordert und vor Ort dringend benötigt werden. Um die Dinge gezielt kaufen zu können, findet online ein regelmäßiger Austausch zwischen Landrat Wilhelm Schneider, seinem polnischen Kollegen Henryk Kiepura und der Bürgermeisterin der ukrainischen Stadt Mostiska, Myroslava Pelc, statt.
Bei der jüngsten Videokonferenz wurde zum Beispiel deutlich, dass ein Bus fehlt, um die Kinder aus den 36 Ortsteilen der ukrainischen Stadt Mostiska zum Unterricht in die Schule zu bringen. Die Schulbusse, die bisher im Einsatz waren, wurden für den Kriegseinsatz beschlagnahmt. „Wir haben den Hilferuf gehört und gleich gehandelt“, so Landrat Wilhelm Schneider und von den Spendengeldern für 30.000 Euro einen gebrauchten, aber top erhaltenen ehemaligen Bundeswehr-Bus gekauft.
Nach Pflingsten machten sich Busfahrer Achim Seufert der Firma Will sowie Geschäftsleiter Marcus Fröhlich und Mitarbeiter Albin Wagenhäuser vom Landratsamt Haßberge auf den knapp 800 km langen Weg nach Klobuck, um die Spende zu übergeben. Herzlich begrüßt wurde das Trio aus den Haßbergen von einer polnischen und ukrainischen Delegation, die alle ihre große Dankbarkeit zum Ausdruck brachten.
Für den polnischen Landrat Henryk Kiepura war es bemerkenswert, dass durch die beiden Partnerschaften eine solch unmittelbare Hilfe koordiniert werden konnte. Durch die vor weit über einem Jahrzehnt begründeten freundschaftlichen Beziehungen habe man nun in dieser Notsituation eine sehr gute Basis für die intensive Zusammenarbeit. Der vom Landkreis Haßberge über Spenden finanzierte Bus sei von großer Bedeutung für die Bildung der Kinder in der Region Mostyska.
„Wichtig ist, dass unsere Hilfe direkt und unmittelbar ankommt“, betont Geschäftsleiter Marcus Fröhlich. So könne man jederzeit nachvollziehen, was mit den im Landkreis gesammelten Spendengeldern passiert.
Es ist geplant, weitere Hilfslieferungen für die Ukraine über unsere Partner in Polen zu organisieren. Für dieses Vorhaben sind weiterhin Spenden erwünscht.
Spendenkonto des Landkreises Haßberge:
Betreff „Spendenkonto Ukraine“, Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, IBAN: DE07 7935 0101 0021 9730 94.