SCHWEINFURT – „Immer das gleiche Lied???“, unter diesem Motto machten die Frauen der Gewerkschaften ver.di und IG Metall auf den Lohnunterschied zwischen Frauen und Männer aufmerksam. „Der errechnete Equal Pay Day in Deutschland war am 7. März“, so die Vorsitzende der ver.di Frauen Schweinfurt Kathi Petersen.
In Deutschland liegt der Unterschied zwischen den Stundenlöhnen bei 18 Prozent. Demnach müssen Frauen in Deutschland bis zum 7. März arbeiten, um den gleichen Lohn wie ihre männlichen Kollegen in 2021 verdient haben.
Bayern weiter Schlusslicht – Equal Pay Day erst am 21. März
Das sei an sich schon ungerecht und ärgerlich, so die Gewerkschaftsfrauen. „In Bayern muss sich jetzt deutlich mehr tun“, so Ute Eller von den IG Metall Frauen Schweinfurt. „Der Equal Pay Day ist ein Tag der Ungerechtigkeit. Das nehmen wir nicht hin. Seit Jahren sind die Frauen im Freistaat besonders benachteiligt.
Hier liegt der Lohnunterschied bei 21 Prozent“, kritisiert Marietta Eder, stellvertretende Geschäftsführerin von ver.di. Mit dafür verantwortlich sei: die Tarifbindung in Bayern ist schlecht. Sie liege etwas bei 53 Prozent, in Unterfranken sogar noch darunter.
„Dabei wissen wir, dass die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern ohne Tarif deutlich höher liegt, bei etwa 36 Prozent,“ so Marietta Eder. Daher fordern die Gewerkschaftsfrauen eine deutliche Ausweitung der Tarifbindung.
Die in der Pandemie gemachten Erfahrungen zeigten zudem, dass die gesellschaftlichen Bedingungen für Frauen deutlich verbessert werden müssten. So etwa die Bedingungen für die partnerschaftliche Verteilung von Haus-, Sorge- und Erwerbsarbeit zwischen den Geschlechtern und der Schutz von Frauen vor jeglicher Gewalt – ob bei sexueller Belästigung, Bedrohung, körperlicher Gewalt oder Hass und Hetze im Netz.
„Hier besteht nach wie vor ein großer gesetzlicher Handlungsbedarf. Eine gute Möglichkeit Benachteiligungen von Anfang an auszuschließen, ist die zügige Anwendung von Gleichstellungschecks für Gesetze, Maßnahmen und Programme. Wie im Koalitionsvertrag zugesagt, müssen diese jetzt zügig kommen. Bayern könnte sich daran ein leuchtendes Vorbild nehmen“, sagt Kathi Petersen abschließend.