HEIMSTETTEN / SCHWEINFURT – Für die erste Niederlage in der Ära Tobi Strobl vor rund zwei Jahren rächte sich der FC 05 Mitte August letzten Jahres mit einem 4:0 zuhause gegen Heimstetten. Nach dem 0:3 jüngst in Bayreuth rutschte das Team aus der Gemeinde Kirchheim östlich von München, wo 2024 und damit zwei Jahre vor Schweinfurt die Bayerische Landesgartenschau ausgetragen wird, auf einen direkten Abstiegsplatz ab.
Was das bedeutet? Die Mannschaft um Ex-Schnüdel Mohamad Awata benötigt eigentlich einen jeden einzelnen Punkt und dürfte am Samstag in der Partie der Fußball-Regionalliga Bayern entsprechend Lust haben, ein Stolperstein zu werden. Was an diesem Spieltag freilich auch für den 15. aus Eltersdorf (empfängt am Tag zuvor Bayreuth) und den 17. aus Schalding-Heining (muss Samstag ab schon 13 Uhr beim FC Bayern München ran) gilt. Und ebenso für den 14. aus Pipinsried und den 16. aus Rain, die in Illertissen und Burghausen spielen, den tabellarischen Verfolgern des FC 05.
Der schielt zwangsweise mit einem Auge schon auf den kommenden Dienstagabend, wenn das Pokal-Viertelfinale gegen die Würzburger Kickers (die am Wochenende dringend Drittliga-Punkte in Wiesbaden einfahren müssen) ansteht. Der zweite Wettbewerb, der sich für den Sieger mit dem Halbfinale in Illertissen fortsetzt, könnte die Saison für die Schweinfurter retten. Doch natürlich wollen die auch aus Heimstetten Zählbares mitbringen.
„Es ist ein normales Regionalligaspiel, in dem wir uns am Samstag ein gutes Gefühl holen wollen“, drückt es Tobias Strobl aus. Der Dienstag ist freilich präsent, gibt er zu, „sonst würden wir schwindeln“. Komplett rotiert wird nicht, weil einerseits der Kader dafür nicht groß genug ist und andererseits Spieler auch einen Rhythmus brauchen. Ob jemand wie Adam Jabiri geschont wird? „Das entscheidet er selbst“, sagt der Trainer. Die angeschlagenen Amar Suljic und Lukas Billick dürften freilich eher nicht von Beginn an auflaufen.
Samstag auswärts, Dienstag daheim: Klingt nach viel Krampf am Wochenende und nach einer Gala unter Flutlicht. „Die Art und Weise, dass der Unterschied so krass ist, habe ich so noch nicht erlebt“, kann sich der 34-Jährige die Stärke zuhause eigentlich nur mit der Ehrfurcht der Gegner vor dem beeindruckenden Sachs-Stadion erklären. „Aber es gibt eigentlich keine logische Erklärung dafür. Es nervt uns, so wie es ist“, meint Strobl damit natürlich nur die Pleitenserie in der Fremde.
Vom Weißwurstessen am Donnerstag bis zum Bierchen an der Bar
Donnerstagmittag gab´s im Mannschaftskreis ein Weißwurst- und Putenwiener-Essen (bei dem nur Nobby Kleider ein Bier trank). Ein kühles Blondes will sich Strobl Sonntagabend in Köln gönnen. An der Bar mit Nils Döring. Der Co-Trainer des SV Wehen Wiesbaden ist wie der Schweinfurter Teilnehmer am Trainerlehrgang. Der gastiert nach Heimstetten in Köln, die Bundesliga-Partie gegen Hoffenheim wird geschaut, weshalb der FC 05-Coach das Montagstraining an Jan Gernlein übergeben wird. Um Dienstag frei zu bekommen und mit Döring über die Würzburger Kickers zu sprechen. Die gastieren am Samstag in Wiesbaden.
Anfangs in Frankfurt, später und bis Sommer auch in Berlin, Freiburg oder Wolfsburg lehrt der DFB die angehenden Profi-Trainer. Was natürlich Stress bedeutet und viel Zeit weg vom Zuhause. Vom „interessanten Spagat“ spricht Tobias Strobl aber in erster Linie wegen Heimstetten und Würzburg als Doppel. „Inwieweit das klappen kann, sehen wir Samstag schon nach dem ersten Spiel.“ Für das zweite sind nun knapp 3000 Karten weg, bis zu 4500 Fans werden zum Derby erwartet bei anscheinend gutem Wetter. Die gemeldeten maximal 10 Grad bedeuten zwar Kälte, heiß hergehen wird es aber auf dem Rasen und den Rängen dennoch. Garantiert!
Fußball-Regionalliga Bayern: SV Heimstetten – 1. FC Schweinfurt 05 (Samstag, 14 Uhr)