Dienstag, 30. April 2024
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Jedes fünfte Tier verendet in Bayern vor der Schlachtung – MdL Paul Knoblach: Es braucht dringend tiergerechtere Haltungsbedingungen

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In 2019 wurden in Bayern 4,7 Millionen Schweine und 955.000 Rinder geschlachtet. Jedes fünfte Schwein (ca. 1 Million) und jedes fünfte Rind (ca. 220.000) aus bayerischen Betrieben landet allerdings überhaupt nicht in Schlachthöfen, sondern in Tierkörperbeseitigungsanlagen. Dies antwortete das bayerische Umweltministerium auf eine Anfrage der Grünen. Tiere, die an den Tierkörperbeseitigungsanlagen (TBA) angeliefert werden, sind durch Krankheit, Schwäche oder Unfall zu Tode gekommen, wurden Tod geboren oder wurden aus den genannten Gründen notgetötet. Sie konnten nicht mehr zur Schlachtung abgegeben werden, waren evtl. transportunfähig. Bei vielen Tieren muss davon ausgegangen werden, dass sie gelitten haben, bevor sie in der TBA entsorgt werden. „Das ist erschreckend. Die Söder-Regierung darf hier nicht länger wegsehen.“ – so MdL Paul Knoblach.

Die Anfrage des Landtagsabgeordneten Knoblach zeigt, dass ein erheblicher Teil der Tiere aus dem derzeitigen System der Tierhaltung ausscheidet. Obwohl verendete Tiere einen wirtschaftlichen Verlust für die Landwirte bedeuten, halten weiterhin viele Landwirte an den Haltungsbedingungen fest. Die Folgen werden laut MdL Knoblach in den TBAs sichtbar: „Die Tierkörperbeseitigungsanlagen sind quasi der Flaschenhals, wenn es um Tierschutzprobleme geht. Hier werden sie besonders gut sichtbar. Hier zeigt sich in glasklarer Deutlichkeit, wo es im System harkt. Wir müssen also das System ändern – und zwar dringend. Es braucht unbedingt und schnell: Mehr tierärztliches Personal, eine systematische Rückverfolgung von den Tierkörperbeseitigungsanlagen an die Höfe, an den Höfen bessere Beratung, um die Probleme dort zu lösen. Wir müssen von den hohen Falltierzahlen runter. Eine digitale und verpflichtende Tiergesundheitsdatenbank für Bayern könnte helfen, Höfe zu identifizieren, die besondere Probleme haben.“ Zudem fordert der Grüne Abgeordnete mehr Forschung zu dem Thema, um genauer herauszufinden, mit welchen Befunden die Tiere an den TBA ankommen bzw. warum die Tiere verendet sind.

Tiere dürfen nach Ansicht der Landtags-Grünen nicht zu reinen Produktionsgütern werden, bei denen der Ausschuss einfach weggeworfen wird. Deshalb macht sich MdL Knoblach für einen respektvollen Umgang mit den landwirtschaftlichen Tieren mit ausreichend Bewegung, ausreichend Platz, weichen Liegeflächen und artgerechtem Futter stark: „Wir wollen den Druck auf die Tiere in der Landwirtschaft mindern, durch extensivere Haltungsbedingungen und langsamer wachsende Rassen – weg von den Turbo-Kühen. Damit bekommen wir gesundere, robuste Tiere. Gleichzeitig setzen wir uns für eine bäuerliche Landwirtschaft mit kleineren Tierbeständen ein.“

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Die schriftliche Anfrage des Abgeordneten Paul Knoblach zur Tierkörperbeseitigung in Bayern können Sie hier nachlesen: Tierkörperbeseitigung in Bayern

Aussagen der Staatsregierung zu den Schlachtzahlen in Bayern finden Sie hier: Schlachtbetriebe in Bayern

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