Montag, 14. Oktober 2024
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20-Jähriger mit Schusswaffe bedroht – Tatverdächtiger flüchtet vor Polizei – Verkehrsunfall mit sechs beteiligten Fahrzeugen – Würzburg

WÜRZBURG. Eine Bedrohung mit einer Schusswaffe zum Nachteil eines 20-Jährigen am Donnerstagabend hatte am Folgetag einen Großeinsatz der Würzburger Polizei zur Folge. Der 19-jährige Tatverdächtige flüchtete mit hoher Geschwindigkeit durchs Stadtgebiet und verursachte einen Verkehrsunfall mit sechs beteiligten Fahrzeugen. Der junge Mann, der sich nun wegen einer Vielzahl von Delikten verantworten muss, sitzt seit Samstag in Haft.

Bedrohung am Donnerstagabend

Nach bereits vorangegangen verbalen Auseinandersetzungen, deren genauer Hintergrund noch Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen ist, kam es auch am Donnerstagabend, gegen 19:00 Uhr, zu einer Streitigkeit zwischen einem 19-Jährigen und seinem ein Jahr älteren Kontrahenten. Die beiden jungen Männer kommunizierten zunächst über Textnachrichten, bis der 19-Jährige sein Gegenüber schließlich unter einem Vorwand vor dessen Wohnadresse lockte.

Als der 20-Jährige sich vor seiner Tür befand, kam der 19-Jährige schließlich mit seinem Pkw angefahren und zog hierbei auch eine Schusswaffe. Im Anschluss flüchtete er von der Tatörtlichkeit. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen schoss der Tatverdächtige hierbei mit der Schreckschusspistole auch in Richtung des Geschädigten.

Der Geschädigte entschloss sich erst am Folgetag zur Anzeigenerstattung und befand sich hierfür mit einem Bekannten bei der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt. Im Zuge der Anzeigenaufnahme wurde mit einer Streife der Polizei nochmals der Tatort in der Steinachstraße in Augenschein genommen.

Tatverdächtiger erneut an Tatort – Flucht vor Polizei

Während der Maßnahmen am Tatort fuhr der 19-Jährige mit dem bei der Tat am Donnerstag verwendeten Pkw vorbei und sollte durch eine Streife der Würzburger Polizei einer Kontrolle unterzogen werden. Er flüchtete jedoch und konnte erst unter Zuhilfenahme weiterer Streifenbesatzungen auf Höhe Röntgenring an der dortigen Einfahrt zum Busbahnhof zunächst gestoppt werden.

Als die Beamten an das Fahrzeug herangetreten sind, setzte der 19-Jährige seine Fahrt jedoch plötzlich und unvermittelt fort und gefährdete hierbei einen Polizeibeamten, der sich nur durch einen Sprung zur Seite vor einem Zusammenstoß mit dem Chrysler schützen konnte.

Der Tatverdächtige flüchtete in der Folge mit fast 100 km/h über den Röntgenring, überfuhr ohne Rücksicht auf den Fußgängerverkehr an der Kreuzung zur Pyrmstraße eine rote Ampel und setzte seine Flucht über die Annastraße fort. Er missachtete hierbei sämtliche Anhaltesignale der eingesetzten Streifen.

Unfall mit sechs beteiligten Fahrzeugen – 40.000 Euro Sachschaden

An der Kreuzung zur Rottendorfer Straße fuhr er ohne Geschwindigkeitsreduzierung auf die vorfahrtsberechtige Straße ein und touchierte hierbei den kreuzenden Pkw eines 47-Jährigen. Im weiteren Verlauf wurde der Chrysler des Tatverdächtigen erst gegen ein Verkehrszeichen und dann gegen einen geparkten Pkw geschleudert, der in der Folge auf drei weitere Fahrzeuge geschoben wurde.

Von den sechs beteiligten Pkw waren drei nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Der 47-jährige Fahrer wurde leicht verletzt und musste vor Ort behandelt werden.

19-Jähriger flüchtet zu Fuß – Festnahme an naheliegender Tankstelle

Die Flucht des Mannes war mit dem Verkehrsunfall noch nicht beendet. Er setzte diese kurzzeitig zu Fuß fort und konnte schließlich nach wenigen Metern von mehreren Streifen der Würzburger Polizei vorläufig festgenommen werden. Der Tatverdächtige wurde zur Dienststelle transportiert und verbrachte die Nacht in der Haftzelle der Polizei.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg wurde der 19-Jährige am Samstag dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht vorgeführt. Dieser ordnete unter anderem auf Grund des dringenden Tatverdachts der versuchten besonders schweren Erpressung die Untersuchungshaft gegen den Mann an. Er befindet sich nun in einer Justizvollzugsanstalt.

Die weiteren Ermittlungen, insbesondere auch zu den Hintergründen der versuchten Erpressung, werden durch die Kriminalpolizei in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft geführt. Der 19-Jährige muss sich zudem unter anderem wegen einer Gefährdung des Straßenverkehrs und einem Verbotenen Kraftfahrzeugrennen verantworten.

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