SCHWEINFURT – Nach gut vier Monaten durften die Jungschnüdel am vergangenen Sonntag im ersten Spiel der Meisterrunde um den Aufstieg in die U19 Junioren Bundesliga wieder an den Ball treten. Gegner war der Aufstiegsfavorit aus der Landeshauptstadt der Nachwuchs der Münchner Löwen.
Der TSV 1860 kam mit der Empfehlung angereist, ohne Punktverlust und mit einem Torverhältnis von 54:3 durch die Vorrunde gestürmt zu sein. „Es geht alles wieder bei Null los, wusste Trainer Jonas Schittenhelm aber schon im Vorfeld. Und er sollte Recht behalten.
Bei besten äußerlichen Bedingungen entwickelte sich ein intensives, temporeiches Fußballspiel auf hohem Niveau. Die Junglöwen hatten zwar mehr Ballbesitz, allerdings fehlten in der Offensive meist die Durchschlagskraft und Ideen. Schweinfurt stand dagegen defensiv gut und war immer wieder durch unerwartetes Angriffspressing und schnellem Umschaltspiel gefährlich.
Der erwartete Klassenunterschied war aufgrund der Ergebnisse der Junglöwen in der Vorrunde nicht wirklich zu erkennen. Mitte der zweiten Hälfte hatten die Unterfranken die Chance, bei einem sauber herausgespielten Konter mit 1:0 in Führung zu gehen jedoch vergab Stürmer Elias Reiher frei stehend vor dem Gästegehäuse. Kurze Zeit später hatten die Oberbayern ihre beste Gelegenheit in Führung zu gehen, aber auch diese führte nicht zur Führung. So trennten sich beide Mannschaften leistungsgerecht mit einem 0:0.
„Das war Werbung für den Jugendfußball“, schwärmte FC 05-Trainer Thorsten Reck nach dem Abpfiff. „Die Mannschaft hat die taktischen Vorgaben gut umgesetzt und 1860 München Schwierigkeiten bereitet.“
Recks Team gewann „nur“ vier der acht Vorrundenspiele, verlor sogar zwei Mal, darunter zuhause gegen Weißenburg. Dass nun vier der kommenden sechs Partien für Schweinfurter auswärts (Reck: „Da tun wir uns leichter!“) stattfinden, muss kein Nachteil sein. Heimspiele finden – für die Fans: bitte vormerken! – nur noch am 3. April und am 8. Mai statt – jeweils sonntags um 13 Uhr.
Was drin ist? „Alles. Wir kämpfen nicht gegen den Abstieg, können also befreit aufspielen. Wir nehmen mit, was wir bekommen“, sagt der Trainer und verweist auf die letzte Saison, als erst in den Aufstiegsspielen gegen Unterhaching die Träume von der Bundesliga endeten.
Für den kommenden Samstag gilt es nun an die gezeigten Leistungen vom Wochenende anzuknüpfen um im Derby beim Würzburger FV zu punkten. Der gewann seine erste Partie in Memmingen. Anstoß ist um 15:00 Uhr auf der Sepp-Endres-Sportanlage in Würzburg. Der WFV will Revanche nehmen für das 2:0 der Schnüdel am selben Ort am letzten Spieltag der Vorrunde. Damit zog der FC 05 so gerade noch in die Meisterrunde ein – während dadurch die Würzburger Kickers in die Qualifikationsrunde mussten. „Das wird ein heißes Match“, vermutet Thorsten Reck.
Ein bisschen erstaunt war man im Lager der U19, dass die erste Profimannschaft Kritik übte an fünf Spielern des Kaders, denen man es ermöglicht, mit dem Regionalliga-Team der Erwachsenen zu trainieren, was aber auf angeblich wenig Resonanz stieß. „Sie gehen zur Schule oder machen eine Ausbildung. Da ist es außerhalb der Ferien einfach nicht möglich, um 10 Uhr oder 14 Uhr mit den Profis zu trainieren“, wundert sich Reck. „Sie waren dabei, wenn sie Zeit hatten. Und es sind Spieler mit Potenzial nach oben. Wir Trainer würden gerne sehen, dass sie eine Chance bekommen.“
Seine Söhne Luca und Fabio spielen inzwischen beim TSV Großbardorf und beim FC Eintracht Bamberg in der Bayernliga. Weil sie beim FC 05 diese Chance nicht bekamen und auch keine Spielpraxis in einer U23 sammeln könnten, die der Verein vor wenigen Jahren mal wieder abmeldete.
Fußball, U19, Aufstiegsrunde der Bayernliga: 1. FC Schweinfurt 05 TSV 1860 München 0:0 (0:0)
Aufstellung: Noah Mack, Lucas Schneider, Felix Back, Robin Zeitler, Niklas Henninger, Maximilian Stahl, Lorenz Bäuerlein, Julian Brückner (74. Min. Enrico Lingor), Maurice Volz (66. Min. Luka Maric), Andreas Kundmüller (66. Min. Elias Reiher), Jakob Götz (46. Min. Jano Scheler)
Bank: Marvin Walter, Linus Weißensel, Yannik Amthor, Daniel Werb, Lennart Wöhner
Tore: –
Besondere Vorkommnisse: keine
Trainer: Thorsten Reck, Jannis Didis (Co-Trainer)
Bericht: Thorsten Reck / Michael Horling
Fotos: Michael Horling